Grenzach-Wyhlen Mit Päckchen übers Wasser

Die Oberbadische
Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Traditionsreiche Nikolausfahrt des Yacht-Clubs Hörnle

In seinem roten Kostüm bot der Nikolaus gestern Mittag einen farbenprächtigen Kontrast zum strahlend blauen Himmel über dem grünlich schimmernden Rhein.

Grenzach-Wyhlen (mh). In Gestalt von Willi Stegmeier enterte er die Motorjacht „Mary Roos“ von Ewald Fröhle, und los ging die Fahrt auf dem Rhein. Denn seit mehr als 20 Jahren ist es gelebter Brauch beim Yacht-Club Hörnle, dass sich dessen Freizeitkapitäne aufmachen und ihren Nikolaus zu den Berufsschiffern, Schleusenwärtern sowie zur Wasserschutzpolizei und Feuerwehr übers Wasser schippern. Dort übergibt der Nikolaus bunte Tüten, gefüllt mit allerlei Köstlichkeiten.

Dass der Nikolaus am 6. Dezember kommt und Kinder beschenkt, ist wohl jedermann bekannt. Weniger bekannt ist, dass der Nikolaus auch der Schutzpatron der Seefahrer ist. Der Legende nach soll Nikolaus von Myra einst ein in Seenot geratenes Segelschiff samt seiner Besatzung aus einem schweren Unwetter gerettet haben. Kein Wunder also, dass sich die Skipper vom Hörnle gerne auf den Rotberockten berufen und sich am Namenstag ihres Schutzpatrons zu dieser Fahrt aufmachen. Und seit 15 Jahren schon hält dabei Ewald Fröhle das Steuerrad in der Hand.

Die Fahrt ging vom Hafen des Yachtclubs Hörnle über den Rhein hinüber zur Birsfelder Schleuse. Dort überreichte der Nikolaus einem ersten niederländsichen Schiffseigner eine prall gefüllte Tüte, für die sich der Rheinschiffer auch artig bedankte. Der Nikolaus hatte auch ein paar mahnende Worte aus seinem goldene Buch parat: Man solle doch auch Rücksicht auf die Sportboote der Freizeitkapitäne nehmen.

Auch die Schleusenwärter wurden mit Päckchen bedacht. Am Löschboot der basellandschaftlichen Feuerwehr mit dem sinnigen Namen „Fürio“ wurden auch Säckchen für die Floriansjünger hinterlegt, bevor es weiter rheinaufwärts in den Birsfelder Hafen und zur Wasserschutzpolizei ging.

Für den Yacht-Club Hörnle ist diese Fahrt auch eine „Goodwill-Aktion“, um auf das achtsame Miteinander auf dem Gewässer hinzuweisen, das gleichermaßen von Berufs- wie Freizeitschiffen genutzt wird.

Fröhle erinnert sich gerne an einen Kapitän aus Holland, der sich so über den Nikolausbesuch gefreut hatte, dass er seine Route die Jahre so wählte, dass er am 6. Dezember wieder im Birsfelder Hafen ankern konnte. Dann hatte er auch seine Enkel mitgebracht, die diesen Brauch bis dahin gar nicht kannten.

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