Grenzach-Wyhlen Mit Schrubber und Schaumkanone

Die Oberbadische
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Bis das Freibad am 10. Mai seine Türen öffnet, haben Bäderteam und Werkhof noch alle Hände voll zu tun

Von Carina Stefak

Grenzach-Wyhlen. Der Frühling ist in vollem Gange, die Natur grünt und blüht, die Tage werden länger, die Sonne zeigt sich öfter und die Eisdielen brummen – da fehlt eigentlich nur noch eines: Am 10. Mai ist Freibaderöffnung. Doch bis sich Becken und Liegewiesen füllen können, haben die Arbeiter von Bäderteam und Werkhof noch einige Vorbereitungen zu treffen.

„Alles klar bei dir da unten?“, ruft Massimo Pinto, der Chef der Bäderbetriebe Grenzach-Wyhlen, seinem Kollegen Martin Maihoffer zu. Dieser steht im leeren Schwimmerbecken und bearbeitet die Fliesen. Pinto dreht das Wasser auf, das mit ordentlich Druck aus dem Schlauch schießt.

Natürlich wurde das Freibad auch im Winter gewartet. Wasser im Becken diente als Frostschutzmittel, die Oberfläche durfte nicht einfrieren, um Druck zu vermeiden, der die Fliesen sprengen könnte. Sanken die Temperaturen unter Null, wurde dazu die Enteisungsanlage angestellt.

Mit dem April kommt der anstrengendere Teil: Das Wasser in den Becken muss abgelassen werden, die Technik überprüft und die Pumpen eingeschaltet werden. Die Becken müssen geputzt und gemalert werden. „Das Nichtschwimmerbecken haben wir gerade gestrichen“, sagt Pinto. Das muss jedes Jahr gemacht werden, Chlor und Sonne greifen die Farbe an.

Arbeitsgerät ist eine großen Walze, gestrichen wird in Handarbeit. Und genauso ist es beim Putzen. „Wir haben eine Schaumkanone, mit der die Fliesen besprüht werden, und dann wird mit einem Padhalter geschrubbt. Das ist ein bisschen wie zu Hause.“

Zuvor musste der Schlamm entfernt werden, der sich auf dem Beckenboden absetzt. „Wir haben zwar ein Überwinterungsmittel, damit nicht alles an den Fugen haftet“, aber dieses reicht nicht aus: Jedes Blatt, das herunter fällt, wird irgendwann zu Schlamm. „Wenn es richtig kalt ist, fliegen weniger Blätter und die Algen bilden sich nicht so schnell. Da der vergangene Winter aber mild war, war der mikrobiologische Vorgang schon sehr weit fortgeschritten“, weiß Pinto. Für ihn als Koordinator beginnt der Stress schon im Februar: Er überprüft, was gemacht werden muss, holt Angebote ein und macht Vorbestellungen, beispielsweise beim Fliesenleger.

Doch das Werkeln an den Schwimmbecken ist nicht alles. Die Gemeindegärtnerei kümmert sich um die Anlage, schneidet beispielsweise die Hecken. Die Bäume des alten Baumbestands, auf den Massimo Pinto besonders stolz ist, werden jedes Jahr überprüft –schon allein wegen der Verkehrssicherheit.

Auch die Spielgeräte müssen gecheckt werden, dafür kommt alljährlich der TÜV. „Wenn etwas kaputt ist, wird es repariert oder ersetzt.“ Mit Blick auf die kommende Saison und den familienfreundlichen Charakter des Freibads mit 110 000 Besuchern in 2013 wurden ein neuer Sandkastenbereich und eine neue Kletterburg geschaffen, außerdem gibt es eine Clowndusche.

Nachdem das Bad 2013 einen Lift bekommen hat, wird derzeit die Treppe saniert. Die Leitungen in den Duschen wurden vergangenes Jahr erneuert, aber „die Umkleidekabinen müssten gemacht werden. Die sind schäbig“, findet Pinto. Das Bad stammt aus dem Jahr 1958, klar, dass da Sanierungsbedarf herrscht. Die Dehnfugen in den Becken sind undicht, daher verlieren diese Wasser. Das wurde vor Jahren provisorisch gerichtet, ist aber keine Lösung auf Dauer. „Wenn man es richtig machen will, müssen zwei Edelstahlwannen her – das kostet aber schnell zwei Millionen Euro.“ Die Technik hingegen ist auf dem aktuellen Stand: Wassersteuerung, Mess- und Regeltechnik, Flockung und Filtration – „alles wurde 2003 komplett erneuert“.

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