Grenzach-Wyhlen Neckisches und Nachdenkliches

Die Oberbadische
„Amuri“ ist Lebensfreude pur: Rosetta Lopardo gastierte mit den beiden Gitarristen Christian Fotsch (r.) und Miguel Sotelo im Wyhlener Theater im Zehnthaus. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Rosetta Lopardo begeistert mit ihrem neuen Programm „Amuri“ im Wyhlener „Theater im Zehnthaus“

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Rosetta Lopardo schaffte es auf Einladung der VHS im restlos ausverkauften „TiZ“ (Theater im Zehnthaus) mit ihrem neuen Programm „Amuri“ ihr begeistertes Publikum mitzunehmen auf eine Reise durch die Emotionen, durch die Musik und durch zwei Kulturen.

Lopardo ist hin und hergerissen zwischen zwei Kulturen: „Ich bin chaotisch wie der Autoverkehr in Italien und ordentlich wie ein Schweizer Campingplatz.“ Und sie macht daraus ein wundervolles, humorvolles, zuweilen satirisches Programm, das tiefe Einblicke in die süditalienische Seele, aber auch in die der Schweizer bietet. Humorvoll, witzig und auch mal bissig präsentiert sie sich im TiZ. Für dieses soll übrigens in Kürze ein Freundeskreis gegründet werden, kündigte Josef Gyuricza vom Träger des TiZ, dem Förderverein Kinder, Jugend und Kultur, an.

Fragen über Fragen

Die Kabarettistin und Sängerin Rosetta Lopardo hat Fragen über Fragen, auf die sie als Italo-Schweizerin dann ganz spezielle Antworten findet, bissige und bewegende, komische und überraschende. Aus dem brodelnden Süden Italiens - „aus Brienza, Provincia di Potenza“ – stammend und jetzt in der Schweiz lebend, karikiert sie die Eigenheiten der beiden Nationen und damit sich selbst: „Ich bin Röschti-Quattro Stagione.“ Dabei finden sich in ihrem Programm „Amuri“ auch Parallelen zu „Stracciatella“, ohne dass sie sich dabei wiederholt. Da präsentiert sie Neckisches und Nachdenkliches über den Alltag mit Sprüchen wie „Wer dem Esel den Kopf wäscht, der verschwendet Wasser, Seife und Zeit“ und die Liebe, kalauert über alberne Sterbesätze, verpasste Chancen, verunglückte Komplimente „Du wirst jeden Tag schöner, du siehst jetzt schon aus wie nächste Woche“, und garniert das Ganze mit irrwitziger Magie. Da sind selbst standhafte Schweizer nicht gram, wenn Lopardo sagt, sie glaube fast, das Lachen sei rationiert in der Schweiz, „als würde man tot umfallen, wenn man zu viel lächelt“.

Zwischen ihren Beiträgen hören die begeisterten Gäste immer wieder wunderschöne gefühlvolle Lieder aus dem Süden Italiens, voller überborderdender Lebensfreude. Begleitet wird Lopardo kongenial von den beiden Gitarristen Miguel Sotelo und Christian Fotsch. Sehr zur Erheiterung des Publikums jodelt sie zudem in bester Schweizer Manier, begleitet sich auf dem seltsamen Instrument „Hang“, das sie aber ganz untypisch mit zwei vibrierenden „Dildos“ zum Klingen bringt.

Ein unterhaltsamer Abend, bei dem man am Ende den Wunsch hatte, „Da capo, Rosetta“ zu rufen.

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