Grenzach-Wyhlen Plattform für die Freiwilligenarbeit

Die Oberbadische
Steht jeden Tag für die Kunden bereit: das Team der Volkshochschule Grenzach-Wyhlen mit (von links) Maria Reinbold, Melanie Penninggers, Gunda Sontheimer und VHS-Leiter Henning Kurz. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Volkshochschule: Bildungseinrichtung träumt vom eigenen Gebäude und passt sich neuen Trends an

Von Tim Nagengast

Die Volkshochschule (VHS) Grenzach-Wyhlen will künftig mehr sein als eine reine Bildungseinrichtung. Sie macht sich zusätzlich daran, dem Bereich Freiwilligenarbeit in der Doppelgemeinde eine Plattform zu bieten, wie VHS-Leiter Henning Kurz gestern im Rahmen eines Pressegesprächs zum Semesterbeginn sagte.

Grenzach-Wyhlen. Gesellschaftliche Entwicklungen machen auch vor den Volkshochschulen nicht halt. So hat Henning Kurz schon seit längerer Zeit einen „Trend zur Unverbindlichkeit“ ausgemacht. „Dieses gesellschaftliche Phänomen hat auch uns erfasst“, sagt er, „denn die Menschen wollen sich bis zuletzt alle Optionen offen halten.“ Heißt: Immer gefragter sind VHS-Kurse, die einen festen „Block“ bilden, zeitlich klar begrenzt sind und ein ebenso genau definiertes Thema respektive Spektrum abdecken. Immer mehr Menschen, fährt Kurz fort, legten sich heutzutage ungern fest. „Da wird dann auch mal kurzfristig abgesagt oder umgebucht“, weiß der VHS-Leiter.

Entsprechend gestaltet die VHS Grenzach-Wyhlen auch ihr Jahresprogramm. Zwar finden sich in dem in diesem Jahr in Rosa gehaltenen Heft weiterhin etliche Kurse über einen längere Zeitraum, doch auch immer mehr Einzelveranstaltungen, Workshops, Vorträge oder auch „Lernerlebnisangebote“ haben Einzug gehalten.

Bisher haben sich für das neue Semester rund 1500 Menschen für ein VHS-Angebot angemeldet. „Bis Ende Oktober beginnen bei uns dann 136 Kurse. Das ist jedes Mal eine logistische Herausforderung für uns“, sagt Kurz. Denn wie immer kämpft die VHS dabei mit ihrem Dauerproblem: der Raumfrage. Rund 50 Räume belegt die Bildungseinrichtung in der Doppelgemeinde. Das können Klassenzimmer sein, aber auch privat angemietete Räume sind dabei. „Wir sind immer auf der Jagd nach Räumen“, sagt Henning Kurz, der nicht müde wird zu betonen, wie wichtig ein eigenes Gebäude für die VHS wäre. „Wir sind längst an unseren Grenzen. Wenn ich sehe, wie viel bei uns beispielsweise im Wasser stattfindet, könnten wir theoretisch sogar ein eigenes Schwimmbad gebrauchen“, hält er augenzwinkernd fest. Die Bildungseinrichtung könnte laut Kurz alleine aufgrund der Nachfrage aus dem Stand 20 Prozent mehr Unterrichtseinheiten anbieten, wenn sie den Platz dafür hätte.

Zusätzlich zu den rund 400 Kursen und Veranstaltungen mit 6000 Unterrichtseinheiten, welche die VHS im laufenden Jahr veranstaltet, hat sie sich einen neuen Themenschwerpunkt ausgeguckt: So will sich die Bildungseinrichtung breiter aufstellen und künftig auch als Plattform für die sogenannte Freiwilligenarbeit in der Doppelgemeinde fungieren. „Denn etliche Menschen bringen sich irgendwo freiwillig und mit sehr viel Idealismus ein, nur eben klar begrenzt und definiert“, weiß Henning Kurz aus Erfahrung. Geplant ist unter anderem die Einrichtung einer eigenen Homepage, auf der jedermann einsehen kann, wer im Dorf gerade eine freiwillige Tätigkeit anbietet oder eine solche sucht. „Das kann dann beispielsweise jemand sein, der Hilfe beim Einkaufen benötigt, oder jemand anderes, der Unterstützung in irgendeiner Form anzubieten hat. Egal, ob Nachhilfe zu geben oder eine quietschende Tür zu richten“, umreißt der VHS-Leiter die Idee hinter der geplanten Plattform.

Klar ist: Kommerzielle Angebote oder sonstige Leistungen im gewerblichen Bereich werden dort keinen Platz haben. „Aber wenn ein örtlicher Verein zum Beispiel einen Trainer oder freiwillige Helfer für etwas sucht, kann das dort gelistet werden. Wir sehen das als Plattform für Geber und Nehmer“, sagt Kurz. Dabei deutet er auf das Logo der Volkshochschule, in dem sich neben dem Slogan „nah dran“ und dem Begriff Bildung auch das Wort Begegnung findet. Und diese will die Volkshochschule verstärkt fördern – auch mit ihrem geplanten Angebot für Freiwilligenarbeit.

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