Grenzach-Wyhlen Rathausfrage als gordischer Knoten

Die Oberbadische

Verwaltung: Fünf Varianten stehen zur Auswahl / Bürgerinformationsveranstaltung am Mittwoch

Noch vor der Sommerpause soll der Gemeinderat die „Rathausfrage“ klären. Diese ist der gordische Knoten, den es zu lösen gilt, um die „Neuen Mitten“ in Grenzach und Wyhlen weiterzuentwickeln. Am Mittwoch hat Bürgermeister Tobias Benz die im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erstellten Varianten der Presse vorgestellt.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Wenn es um die räumliche Zukunft der Gemeindeverwaltung geht, sollen die Bürger mitdiskutieren können. Im Haus der Begegnung findet am Mittwoch, 31. Mai, ab 19 Uhr eine öffentliche Präsentation der Machbarkeitsstudie statt. Referenten sind Bürgermeister Tobias Benz und Helmut Hagemüller vom Konstanzer Architekturbüro Schaudt.

Ausgangslage

Aktuell ist die Gemeindeverwaltung auf vier Standorte verteilt: Rathaus Grenzach, Dachgeschoss Hebelschule sowie die beiden Rathausgebäude in Wyhlen an der Rheinfelder Straße. Die Gebäude sind (bis auf die Hebelschule) weder barrierefrei noch erfüllen sie die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung. Der Sanierungsstau ist beträchtlich, der Handlungsdruck groß. Zu schaffen machen den rund 80 Bediensteten der Kernverwaltung auch die räumliche Enge sowie die Entfernungen der Standorte untereinander. Benz spricht in diesem Zusammenhang von hohen zeitlichen, organisatorischen und damit letztlich finanziellen Reibungsverlusten. Laut Machbarkeitsstudie fallen pro Jahr allein 45 000 Euro Kosten aufgrund der Vorhaltung von doppelter Infrastruktur, Botendiensten, Richtfunkstrecken für Internet, Auf-, Ab und Umbauten sowie des „Pendelns“ der Mitarbeiter an.

Zeitfenster

Die Verwaltung selbst tendiert zur Schaffung eines zentralen Rathauses. Im Mittelpunkt steht dabei allerdings die Standort(varianten)frage, an die sich unmittelbar die Entwicklungen der beiden „Neuen Mitten“ knüpfen. Um diese voranzutreiben, soll der Gemeinderat noch im Juli endgültig entscheiden, wohin rathaustechnisch die Reise geht.

Priorisierung

Die Realisierung eines zentralen Verwaltungssitzes – wo auch immer – steht beileibe nicht ganz oben auf der Agenda der Gemeinde. Bürgermeister Benz verweist auf andere Projekte, die weitaus höhere Priorität genössen: die Erweiterung des Schulzentrums, die Schaffung der Ganztagsschulen sowie der weitere intensive Ausbau der Kinderbetreuungsangebote. „Sonst kann man das auch niemandem vermitteln“, sagt Benz. Er hält den Beginn der Realisierung eines (neuen) Rathauses frühestens ab dem Jahr 2021/22 für realistisch. Die Weichen müsse man aber vorher stellen, damit die beiden „Neuen Mitten“ nicht liegenbleiben.

Erhöhter Platzbedarf

Aus der Machbarkeitsstudie geht hervor, dass die Gemeindeverwaltung einen zusätzlichen Platzbedarf von 1800 Quadratmetern hat. Diese Zahl kommt unter anderem aufgrund der nötigen Schaffung bisher nicht vorhandener Sozialräume und weiterer Büros zustande. Ein Hauptfaktor ist ferner, dass der Gemeinderat künftig einen „richtigen“ Ratssaal bekommen soll – im Rathausgebäude selbst. Bisher tagt das Gremium zumeist im Festsaal im Haus der Begegnung, der jedes Mal extra eingerichtet und bestuhlt werden muss, aber auch nicht immer frei ist. Dann weicht das Gemeindeparlament auch mal in die Lindenschule aus.

Baulich will die Verwaltung zudem einen „Puffer" (Benz) schaffen, denn die Gemeinde Grenzach-Wyhlen wächst und wächst – und damit auch das Aufgabenspektrum der Gemeindeverwaltung samt auf absehbare Zeit zu erwartenden weiterem Personal- und Raumbedarf.

Kein Verkauf der Rathäuser

Sollte die Gemeinde ein komplett neues, zentrales Rathaus errichten, sollen die bisherigen Rathäuser in Grenzach (Baujahr 1836) und Wyhlen (Baujahre 1868-88) auf jeden Fall in kommunalem Besitz bleiben. Benz: „Sonst droht der Verlust von Identität.“

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