Der Grenzach-Wyhlener Rathauschef baut darauf, dass der Gemeinderat die Idee der Rekommunalisierung der Energienetze mittragen wird. Die dahinter stehende Idee, eine stabile, langfristige Rendite von – laut Benz – im Schnitt 3,5 bis 5 Prozent pro Jahr zu erzielen, habe nämlich „viel Charme“. Schließlich würden die Energieversorger mit den Netzen viel Geld verdienen, „und das könnten wir als Gemeinde auch selbst tun“. Dies sei allemal besser, als das kommunale Vermögen zu Negativzinsen anzulegen und dadurch schleichend Verluste einzufahren, hält Benz fest.
Gemeinsam seien Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden ein „homogener Versorgungsraum“, die Strom- und Gasnetze dadurch „hochprofitabel“. Auf vergleichsweise engem Raum seien sehr viele Verbraucher angeschlossen, darunter auch Großabnehmer wie die Industrie, erläutert der Verwaltungschef der Doppelgemeinde. Angesichts des aktuellen Zinsmarktes wäre die erzielbare Rendite als wirtschaftliche Komponente nicht zu unterschätzen. Im Zuge der Energiewende hält Benz es überdies für sinnvoll, selbst die Hand auf den örtlichen Strom- und Gasnetzen zu haben.
Kaufpreis abhängig vom Netzertrag
Welche Summe die Gemeinde Grenzach-Wyhlen für den möglichen Rückkauf der Energienetze ausgeben müsste, ist laut Bürgermeister derzeit unklar. Denn der Kaufpreis richte sich nach dem Ertragswert des jeweiligen Netzes. Ein Erwerb wäre über verschiedene Finanzierungsmodelle möglich, die der Rathauschef dem Gemeinderat noch präsentieren will.
„Wir sehen diese Möglichkeit als große Chance. Denn wir können das abschöpfen, was die Energieversoger bisher mit den Netzen verdienen“, sagt Benz. Ein Risiko gehe die Gemeinde dabei jedenfalls nicht ein.