Grenzach-Wyhlen Respekt ist keine Frage des Abschlusses

Die Oberbadische
SPD-Bundestagskandidat Jonas Hoffmann (von links) im Gespräch, mit Michael Mattes, Klaus Keßner (beide Betriebsrat DSM) und SPD-Kreisvorsitzendem Philipp Schließer. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Bundestagswahl: SPD-Kandidat besucht DSM-Betriebsrat

Die großen Fragen zur Zukunft der Arbeit standen im Mittelpunkt des Besuches von SPD-Kandidat Jonas Hoffmann zusammen mit Philipp Schließer beim DSM-Betriebsrat in Grenzach.

Grenzach-Wyhlen. „Die Digitalisierung ist für viele Menschen noch sehr abstrakt, dabei ist heute mit dem Smartphone die Digitalisierung schon längst in unserem Alltag präsent.” meinte Jonas Hoffmann. Die Auswirkungen der Digitalisierung, Verlagerung von Arbeitsplätzen und immer weniger Jobs für Geringqualifizierte, würden bislang noch unterschätzt, ergänzt der SPD-Kandidat. Diese Entwicklungen wurden beim Betriebsrundgang sichtbar. Immer mehr Produktionsanlagen brauchen stetig weniger, dafür aber immer spezialisiertere Beschäftigte. „Kostenlose Bildung von der Kita bis zum Meister oder zum Master ist deshalb die beste Wirtschaftsförderung, die es geben kann”, erklärte Hoffmann.

Betriebsratsvorsitzender Klaus Keßner drückte sein Unverständnis gegenüber der grün-schwarzen Landesregierung aus, die das von der Vorgängerregierung beschlossen Bildungszeitgesetz wieder abschaffen wolle.

Auch die Demografie bereitet immer mehr Unternehmen Sorgen. „In den nächsten Jahren werden viele Fachkräfte der geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, und diese Stellen wieder zu besetzen, wird nicht einfacher in Zukunft”, befürchtete der Betriebsratsvorsitzende. Viele junge Leute ziehe es an die Universität statt in die Ausbildung, und ein Studium sei nicht immer so praxisorientiert, wie es die Arbeit in einem Unternehmen erfordere, ergänzt sein Stellvertreter Michael Mattes. „Den Arbeitsalltag muss man mal an die Uni holen durch Besuche von Beschäftigten“, findet Philipp Schließer.

„Wir dürfen niemandem die Chance verwehren, sich zu bilden“ forderte Hoffmann. Daher müsse jeder Mensch gefördert werden, innerhalb und außerhalb der Unternehmen, sind sich die drei Gesprächsteilnehmer einig. Der SPD-Kandidat, der selbst ein duales Studium zum Wirtschaftsinformatiker absolvierte, wünschte sich am Ende des Gespräches deshalb auch mehr Respekt für alle Schul- und Berufsabschlüsse: „Respekt und gegenseitige Achtung darf sich nicht nach Abschluss unterscheiden.”

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