Grenzach-Wyhlen Roche: „Sicherheit hat Vorrang“

Die Oberbadische
Noch nicht geklärt ist, wie der Aushub des belasteten Materials aus dem Perimeter 1 der Keßlergrube abtransportiert wird. Eine mögliche Strecke würde über die Südstraße durch das Wasserschutzgebiet führen. Roche prüft derzeit verschiedene Varianten in Zusammenwirken mit den Behörden. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Keßlergrube: Ob Erdaushub wirklich durch das Wasserschutzgebiet gefahren werden soll, ist noch unklar

Grenzach-Wyhlen (mh). Die Firma Roche hat eine Umplanung für Teile des Logistikkonzepts zur Sanierung des Perimeters 1 der Altlast der Keßlergrube vorgenommen. Aktuell ist geplant, die Lastwagen mit dem Erdaushub um die Gemeinde herum fahren zu lassen. Die örtliche SPD fürchtet, dass davon das Wyhlener Wasserschutzgebiet betroffen sein könnte (wir berichteten). Welchen Transportweg Roche wählen wird, beziehungsweise überhaupt darf, ist gegenwärtig allerdings noch offen.

Zwei Varianten stehen aktuell in der engeren Prüfung. In allen Planungsvarianten habe die Sicherheit Vorrang, sagt Dr. Cornelius Wittal, Chefpressesprecher bei Roche, auf Anfrage mit.

Das neue Logistikkonzept von Roche umfasst zwei Varianten: Wie von Roche dargestellt und unlängst im Gemeinderat angesprochen, sollen nach der bevorzugten Primärvariante die befüllten Container per Laster von der Baustelle zum Bahnterminal Weil am Rhein angeliefert und von dort per Schiene zu den Entsorgungsanlagen zur thermischen Behandlung transportiert werden. Der genaue Fahrweg ab der Baustelle im Gemeindegebiet von Grenzach und Wyhlen sei noch in der Abklärung, betont der Roche-Sprecher. In der Überlegung steht dabei, wie berichtet, auch eine Streckenführung, die bereits in der Diskussion über eine mögliche provisorische Umgehungsstraße intensiv in den politischen Gremien geführt wurde. Diese sollte von der Emil-Barell-Straße über die Hardstraße und die Südstraße zum Gewerbegebiet Fallberg führen. Auf dieser Route könnten auch die Roche-Lkw und dann weiter über den Kreisel bei der „Siedlung“ auf die Bundesstraße 34 und die Autobahn nach Weil am Rhein zum Bahnterminal rollen. Jedoch: Die Strecke führt durch ein Wasserschutzgebiet, was zu einer SPD-Anfrage im Gemeinderat geführt hat. Zudem ist die Hardstraße offenbar nicht für die Belastung mit großen Lastwagen ausgelegt.

Eine zweite Alternative, die derzeit geprüft wird ist: Die befüllten Container werden via Schiff von der Baustelle abtransportiert – entweder direkt zu den verkehrstechnisch günstig gelegenen Entsorgungsanlagen oder via Umladung über ein geeignetes Wasser/Schienen-Terminal.

Beide Varianten stehen nach Auskunft von Cornelius Wittal in der Detailplanung und sollen in den nächsten Wochen betreffend des Genehmigungsbedarfs zusammen mit Behördenvertretern besprochen werden. Die Varianten werden dann von den Behörden geprüft. Die Anliegen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und möglicherweise Betroffenen sollen dabei berücksichtigt werden, teilt Wittal mit. Erst nach diesen Gesprächsrunden mit den Behörden und der Gemeindeverwaltung könnten verbindliche Aussagen zu den Transportwegen und deren Genehmigungsfähigkeit gemacht werden, hält Wittal fest. Noch ist also überhaupt nicht klar, ob die Lastwagen mit versuchtem Erdreich tatsächlich durch das Wyhlener Wasserschutzgebiet fahren sollen.

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