Grenzach-Wyhlen Schutt, Schlamm und Schwemmgut

Die Oberbadische

Aufgrund massiver Unwetterschäden musste der beliebte Wanderweg im Ruschbachtal gesperrt werden

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Einen traurigen Anblick bietet aktuell das Ruschbachtal. Der bei Wanderern und anderen Naturfreunden beliebte Wanderweg von der Chrischona hinab nach Wyhlen ist streckenweise zerstört und daher nicht mehr begehbar. Schuld sind die Unwetter der vergangenen Wochen mit ihren massiven Regenfällen.

„Wir mussten den Weg bis auf weiteres aus Sicherheitsgründen sperren“, sagt Revierförster Markus Dischinger auf Anfrage unserer Zeitung. Ihn selbst macht das Ausmaß der Zerstörung im Ruschbachtal betroffen. „Der Bach hat teilweise die Seiten gewechselt oder den Hang abgefräst, Brücken weggerissen oder verschüttet“, hat Dischinger vor Ort festgestellt.

Große Sorgen bereitet ihm auch die Masse an Schwemmgut, also vom unwetterbedingt stark angeschwollenen Bach mitgerissenes Holz, Geröll, Schutt und Wurzelwerk. Bei Engstellen verstopft dieses Material leicht den Durchfluss des Ruschbachs – was wiederum zu weiteren Schäden und Überschwemmungen führen kann.

Was das normalerweise romantisch vor sich hinplätschernde Bächlein für eine Gewalt entwickeln kann, hat man in Wyhlen vor rund einem Monat erleben können. Da wurde der Ruschbach aufgrund eines Starkregens zum „reißenden Strom“, flutete Keller und deckte einen Teil der Straßen in Wyhlen mit einer Schlammschicht zu (wir berichteten).

Der in Mitleidenschaft gezogene Wanderweg durchzieht den Ruschbachgraben von der Chrischona Richtung Süden bis zum Wyhlener Ortsrand, verläuft durchgehend im Wald und ist bei Nässe nur mit entsprechendem Schuhwerk begehbar. Entsprechende Warnschilder weisen darauf hin. Gesichert ist der Weg normalerweise mit mehreren Brücken und Stegen. „Diese Bauwerke sind teilweise weggespült oder ausgekolkt. Stege sind weggeschwemmt, der Weg ist stellenweise abgerutscht, das Bachbett durch Erdrutsche und Schwemmgut blockiert“, sagt Dischinger

Der Weg habe in Grenzach-Wyhlen „so etwas wie Kultcharakter“, ergänzt er. Gerade deshalb will die Gemeinde diesen Weg wieder instandsetzen. „Weil der Weg mitten durch das Naturschutzgebiet Ruschbach verläuft, musste die naturschutzrechtliche Zustimmung der Oberen Naturschutzbehörde eingeholt werden, da über die reinen Instandsetzungsarbeiten hinaus der Weg in Teilbereichen auch verlegt werden muss“, sagt der Förster.

Bevor die technischen Instandsetzungsarbeiten beginnen könnten, müsse das Bachbett wieder durchgängig gemacht werden. Das Schwemmgut werde entfernt, Steine und Kies würden ausgebaggert. Aufgrund des unwegsamen Geländes werde dafür ein spezieller „Schreitbagger“ eingesetzt, Die Baggerarbeiten sollen laut Dischinger noch im Herbst durchgeführt werden. „Ob die Brückeninstandsetzungen und die Reparatur der Stege noch in diesem Jahr beendet werden können, hängt vom Wetter und dem Arbeitsfortschritt bei den Baggerarbeiten ab“, hält er fest.

Nach Auskunft von Bauamtsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic stellen Markus Dischinger und das Bauamt aktuell die Kosten zur Wiederherstellung des Ruschbachweges zusammen. Das Ergebnis liege aber noch nicht vor. „Ziel ist aber auf jeden Fall die Wiederherstellung“, sagt Neuhöfer-Avdic. Sobald die Kosten feststünden, sei zu prüfen, woher die Gelder kommen. „Vorgesehen war in unserem Haushalt nichts. Aber auf jeden Fall werden wir alles daran setzen, den Weg wieder begehbar zu machen“, ergänzt ihr Stellvertreter Rudolf Schartel.

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