Grenzach-Wyhlen Sie leisten schnelle Hilfe im Notfall

Die Oberbadische
Benjamin Peisert gehört zu den „Helfern vor Ort“ vom Rioten Kreuz Grenzach-Wyhlen, die es seit 2011 gibt. Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Rotes Kreuz: Spezialisten: Helfer vor Ort

112 – die Notrufnummer – sollte immer bei Feuer und medizinischen Notfällen gewählt werden. Weil Sekunden bis zum Beginn der Hilfe über Leben und Tod entscheiden können, hat der DRK-Ortsverein Grenzach-Wyhlen im Dezember 2011 eine speziell ausgebildete Gruppe ins Leben gerufen: die Helfer vor Ort (HvO).

Grenzach-Wyhlen. Geht ein medizinischer Notruf auf der Leitstelle in Lörrach ein, werden bei Notfalleinsätzen in Grenzach-Wyhlen neben dem Rettungsdienst mit Notarzt meistens auch die Ersthelfer alarmiert. Dies geschieht mittels Alarmempfänger und einer Smartphone-App, die bei Bedarf auch eine Navigation zur Einsatzstelle ermöglicht. Die Rot-Kreuz-Mitglieder fahren dann mit Privatfahrzeugen zum Einsatzort und sind so in der Regel nach fünf Minuten zur Stelle. Sie sind ausgerüstet mit einem Notfallrucksack, der außer Medikamenten ähnlich dem Einsatzmaterial der hauptamtlichen Kollegen ist. Zusätzlich sind für Wiederbelebungen auch zwei Defibrillatoren auf die Gruppe verteilt.

„Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinkt die Überlebenschance mit jeder Minute, in der nicht geholfen wird“, erläutert der ärztliche Leiter Dr. Andreas Fluck. „Atmet eine bewusstlose Person nicht mehr, muss umgehend mit der Herzdruckmassage begonnen werden und parallel der Notruf über die 112 abgesetzt werden“. Da Angehörige und Passanten häufig mit dieser Situation überfordert sind, versucht die HvO-Gruppe das therapiefreie Intervall so gut es geht zu verkürzen und den Rettungsdienst bei der weiteren Versorgung zu unterstützen.

Auch zu Unfällen wird die Gruppe gerufen. Als kürzlich ein Radfahrer in der Doppelgemeinde verunglückte, waren die Ersthelfer über zehn Minuten schneller als der Rettungsdienst, auch deutlich vor der Polizeistreife des Grenzacher Postens. Bis zu dessen Eintreffen erfolgte die Erstuntersuchung auf Verletzungen (Bodycheck), Erheben von Vitalparametern wie Blutdruckmessen, die Schienung der Halswirbelsäule mittels einer Halskrause sowie das Legen einer Infusionsnadel. Außerdem wurde die Unfallstelle abgesichert um gefahrlos arbeiten zu können.

Waren in den ersten Jahren rund 100 Einsätze zu verzeichnen, scheint es für 2016 eine deutliche Steigerung zu geben. Bereitschaftsleiter Uwe Grauli konnte bereits feststellen: „Für die ersten sechs Monate haben wir rund zehn Prozent mehr Alarmierungen als in den Vorjahren“. Unter anderem liegt das an einer neuen Leitstellensoftware, die durch GPS-Unterstützung die Standorte der Rettungsmittel erfasst und einem festgelegten Standort der Ersthelfer vergleicht.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading