Grenzach-Wyhlen Sie „tun sich e Benz leischte“

Die Oberbadische

Grenzacher Zunftabendspieler zeigen sich bestens disponiert und nehmen allerlei närrisch auf die Schippe

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Wer erwartet hatte, dass sich der Grenzacher Zunftabend weitgehend mit der Bürgermeisterwahl im Ort beschäftigte, sah sich getäuscht. Enttäuscht ging jedoch niemand von der Premiere nach Hause. Das Ensemble um Regisseur Peter „Pius“ Jehle brannte ein wahres Feuerwerk an Satire, Gags und Kalauern ab.

Zwar geisterte der neue Burgi immer mal wieder durch die einzelnen Nummern, in Persona aber trat er nämlich erst zum fulminanten Finale in Erscheinung. Dann nämlich erst wurde klar, wer denn künftig in die Rolle des Burgi-Doubles – nachdem ja Thomas Schwab als Double des Altburgis Lutz ausgedient hatte – schlüpfen würde.

Bis es soweit war, mussten sich die Besucher der ausverkauften Premiere bis kurz vor Mitternacht gedulden. Obwohl, Geduld war eigentlich nicht gefragt, sie wurde aufs Beste unterhalten. Und frenetischer Applaus, oft auch Szenenapplaus zeigte, dass das Grenzacher Zunftobe-Team wieder glänzend disponiert und vorbereitet war. Mit Matthias Fellmann und Fabian Bechtold, wurden zwei „Nachwuchskräfte“ präsentiert, die sich gut ins Ensemble einfügten.

Lautstark eröffnete die Grenzacher Guggemusik Node Chaode die Premiere, OZME Marcus Schär begrüßte die Gäste, darunter eine Abordnung der Lörracher Zunftspieler, und dann ging schon mit viel Schwung los.

Das Motto „Bis zum Strich – nit witer!“ wurde in diesem Jahr vom gesamten Ensemble ausgespielt. Von der Fußball- WM bis hin zu den lokalen Themen wie der Bürgermeisterwahl: „Mir tun uns e Benz hier leischte“, die Schlangen im Hieber-Markt oder auch die Zuwanderungsinitiative der Schweiz „jetzt müen die Schwizer selber schaffe“, blieb nicht verschont.

Die drei „Paparazzi“ Pius Jehle, Thomas Schwab und Oliver Becker wussten viel aus der Welt der Reichen und Schönen zu berichten. Und jetzt ist auch klar, warum der Öttinger in der EU-Digitalminister wurde, da „hat er es nur mit Nullen und Einsen zu tun“.

„Dr letschti“ Arbeitstag von Burgi Lutz (Thomas Schwab) wurde sensationell persifliert und mündete im Lutz’schen Satz „der Beste, den es je gab, war mein Double Schwab“.

Die „Johannes Singers“ mit neuem Pianisten Christian Deinhardt boten eine Chart-Show der besonderen Art, wobei da „Atemlos“, pardon: „Hoffnungslos, jeder wollte die Beschte sii“ als Anspielung auf die Bürgermeisterwahl nicht fehlen durfte, wenn wundert es.

Die FDP, die Fecht- und Degen Partei wurde von den drei Musketieren in „Einer für Alli“, Ernst Niepmann, Manfred Müller und Hanspeter Baier gnadenlos durch den Kakao gezogen. „Alemannisch isch so schö“ rappten die Hexen und Lach- und Sachgeschichten mit der Maus gab es in einer Multimediavorstellung über den Blitzmarathon der Polizei im Ort.

Und täglich grüßte das Murmeltier bei „Was wäri wenn?“, wenn nämlich die Kandidaten Caruba (Pius Jehle), Kuck (Manfred Wagner), Neuschütz, (genial Heinz Weiß) oder Walz (Ernst Niepmann) die Bürgermeisterwahl gewonnen hätten.

Über die zwei tollpatschigen Einbrecher, den Ossi Pius und Thomas Schwab, die einem „bombensicheren“ Tipp gefolgt waren, steuerte die Premiere dem Finale „Sieben auf einen Streich“ entgegen. Da tauchten alle Burgi-Kandidaten auf und wurden in bester Grimmschen Märchenmanier „hinweggefegt“ von einem tapferen Schneiderlein (Oliver Becker) dazu erklang der deutsche WM-Song von Andreas Bourani „auf uns“ mit lokalem Text eben - einfach grandios.

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