Grenzach-Wyhlen Stabübergabe am Ratstisch vollzogen

Die Oberbadische

Grenzach-Wyhlens neuer Gemeinderat verpflichtet / Ebi-Kuhn neue erste Bürgermeisterstellvertreterin

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Bewährte Kräfte gehen, neue Kräfte kommen: Im Haus der Begegnung sind am Dienstagabend die Mitglieder des neugewählten Gemeinderats auf ihr Amt verpflichtet worden. Das alte Gremium hatte zuvor noch eine ganze Liste an Themen abzuarbeiten (wir berichten noch).

Aufbruchstimmung lag in der Luft, aber auch bisweilen etwas Wehmut, verlassen doch einige bewährte Kräfte das Gemeindeparlament: Heinz Schwarz (SPD) beispielsweise, ein „Grandseigneur“ am Ratstisch, der sich entschieden hatte, nicht mehr zu kandidieren. Er saß bereits ab 1971 im Rat der damals noch selbstständigen Gemeinde Wyhlen und gehörte seit der Kommunalreform 1975 ununterbrochen dem Grenzach-Wyhlener Rat an. Im Jahr 2011 erhielt Schwarz dafür die Ehrennadel des Gemeindetags. Bürgermeister Jörg Lutz dankte Schwarz für dessen 43-jähriges Engagement. Die Zusammenarbeit sei „sehr wohltuend“ gewesen, wozu auch Schwarz’ stets „ruhige und sachliche Art“ beigetragen habe.

Nicht mehr im Gemeindeparlament vertreten ist auch Petra Schlegel, seit 2004 für die Fraktion der FDP am Tisch und von 2009 bis zuletzt erste Stellvertreterin des Bürgermeisters. Dieses Amt übernimmt Ulrike Ebi-Kuhn. Schlegel hatte ebenfalls nicht mehr kandidiert.

Ein Experte für Personalthemen sowie ein Sachwalter der Interessen von Kindern und Jugendlichen war Michael Hiob (CDU), der mit herzlichen Dankesworten verabschiedet wurde. Hiob gehörte dem Rat seit 2004 an.

Dass auch Hubertus Hoff (FDP) nicht mehr kandidierte, bedauerte Bürgermeister Jörg Lutz, äußerte aber Verständnis. Es sei ein Gewinn gewesen, den Zahnarzt und jungen Familienvater in der vergangenen Legislaturperiode am Ratstisch gewusst zu haben.

Eine „Juniorin, die uns leider wieder verlässt“ (Lutz) war Patrizia Kratz (Grüne). Sie gehörte dem Gremium fünf Jahre lang an, wobei sie, wie Bürgermeister Lutz ihr attestierte, sich auf genehme Weise nie in den Vordergrund gedrängt habe.

Auf große Ratserfahrung blickt Erika Claßen (SPD) zurück. Sie gehörte dem Gremium von 1980 bis 1999, von 2006 bis 2009 sowie seit 2012 wieder an. Vor fünf Jahren erhielt Claßen die Ehrennadel des Gemeindetages. Bürgermeister Lutz: „Sie hat immer ein großes Herz für Menschen mit Behinderungen und auch für die Jugend.“

Seit 20 Jahren am Ratstisch saß Bernd Herzog, zuletzt Sprecher der bis dato größten Fraktion des Gemeinderats, der FDP. Herzog hatte beschlossen, nicht mehr zu kandidieren – und zwar „aus dem Bauch heraus und ohne triftigen Grund“, wie er bekannte (siehe weiteren Bericht auf dieser Seite).

Neu im Gremium willkommen geheißen wurden Alexander Drechsle, Siegfried Grether (beide CDU), Dr. Tilo Levante (FDP), Thomas Möcklinghoff, Leon Intveen (beide SPD), Ingrid Fränkle (Grüne) und Peter Weber (FW).

Bürgermeister Lutz, der in wenigen Wochen die Gemeinde verlassen und neuer OB in Lörrach wird, nutzte die Gelegenheit für eine kurze Bilanz. Die vergangene Legislaturperiode sei auf vielerlei Art „außergewöhnlich“ gewesen: außergewöhnlich spannend, aber auch außergewöhnlich konfliktbeladen. Besonders der Themenkomplex BASF/Zimmermann sei für ihn selbst „eine Zeit der Prüfung gewesen, wo ich als Bürgermeister durchaus an meine Grenzen kam“. Dennoch überwiege das Positive, sodass der neue Gemeinderat vom Vorgängergremium ein gut bestelltes Feld, gleichwohl aber auch eine lange Themenliste übernehme. Es komme, so Lutz, eine interessante Zeit.

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