Grenzach-Wyhlen Teurer Sprung ins kühle Nass

Die Oberbadische
Wer im Grenzacher Freibad seine Bahnen ziehen will, muss dafür künftig tiefer in die Tasche greifen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gemeinde will Eintrittspreise auf breiter Front anheben, um das Defizit zu senken

Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen will die Eintrittsgebühren für die beiden kommunalen Schwimmbäder deutlich anheben. Die neuen Preise sollen mit Beginn der Freibadsaison im Mai in Kraft treten.

Grenzach-Wyhlen. Das Frei- wie auch das Hallenbad sind reine Zuschussbetriebe. Rund eine halbe Million Euro schießt die Kommune jedes Jahr für die Bäderbetriebe zu. Im Zuge der angestrebten Haushaltskonsolidierung hat Bürgermeister Tobias Benz schon zu Beginn seiner Amtszeit angekündigt, die Gebühren für öffentliche Leistungen auf deren Kostendeckungsgrad zu überprüfen und sukzessive anzupassen, sprich: anzuheben.

Das neue Preismodell steht am kommenden Dienstag im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Es ist zu erwarten, dass daran nicht mehr allzu viel gerüttelt werden dürfte, hat der Hauptausschuss des Gremiums doch in seiner Sitzung am Dienstagabend sein grundsätzliches Einverständnis gegeben – dies einstimmig.

Die Eintrittsgebühren werden vor allem aufgerundet, um unter anderem die Wechselvorgänge an den Kassen(-automaten) zu vereinfachen. Hier komme es aufgrund der „schiefen“ Beträge oft zu längeren Wartezeiten, berichtete Bäderleiter Massimo Pinto im Hauptausschuss. Zugleich müssten die Automaten an Spitzentagen „alle zehn Minuten“ mit Wechselgeld aufgefüllt werden.

Das geplante Eintrittspreismodell verfolgt aber noch ein anderes Ziel: Durch die stärkere Anhebung der Gebühren für Einzeleintritte will die Gemeinde Anreize dafür schaffen, Saisonkarten zu erwerben. Denn deren Preise sollen nur minimal steigen. Hintergrund: Saisonkarten schaffen für die Kommune als Badbetreiberin eine bessere Kalkulationsbasis, da sie fixe Einnahmen garantieren, „und zwar unabhängig vom Wetter“, wie Bürgermeister Tobias Benz sagte.

Laut Kämmerin Anne Mack hat die Gemeinde mit dem Hallenbad im vergangenen Jahr 65 000 Euro über Eintrittskarten eingenommen. Stellt man diesen die Personalkosten von rund 215 000 Euro plus weitere Aufwendungen gegenüber, ergibt dies ein Betriebskostendefizit von 260 000 bis 300 000 Euro pro Jahr.

Rund 200 000 Euro Miese macht die Gemeinde jährlich mit dem Freibad – je nach Wetter auch mal mehr. Genau 8280 Einzeleintritte wurden im vergangenen Jahr für das Freibad gelöst, des Weiteren 212 Einzel- und 103 Familiensaisonkarten. Letztere machen zusammen 35 Prozent am Gesamtumsatz aus. Eine Zahl, die dank neuer Preispolitik deutlich steigen soll. „Wenn wir den Verkauf von Familienkarten fördern, rechnet sich das für beide Seiten: für Familien, die günstig schwimmen gehen können, und für die Gemeinde, die besser kalkulieren kann“, sagte Mack.

Kein Thema beim neuen Gebührenmodell ist übrigens eine seitens des Gemeinderats gewünschte Einführung einer Familien-Einzeleintrittskarte. Eine solche hält die Verwaltung für nicht praktikabel – Stichwort: Missbrauchsgefahr und Überprüfung. Obgleich es solche Angebote in einigen Bädern des Umlands durchaus gibt. Gänzlich wegfallen sollen überdies die ermäßigten Familiensaisonkarten.

 Stärker umgekrempelt werden soll das Preissystem beim Hallenbad (siehe gesonderten Bericht).

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading