Grenzach-Wyhlen Tonnen schwere Teile schweben

Die Oberbadische

Großeinsatz: Fußgängerunterführung an der Wyhlener Rheinstraße über Pfingsten eingebaut

Die seit mehreren Wochen neben den Gleisen befindliche und oberirdisch erbaute Fußgängerunterführung an der Rheinstraße in Wyhlen ist über die Pfingstfeiertage an ihren vorgesehenen Platz unter Tage gebracht worden.

Von Heinz Vollmar

Grenzach-Wyhlen. Am spektakulären Großeinsatz mehrerer Unternehmen waren gleich zwei riesige Mobilkräne beteiligt. Sie beförderten die zwei Unterführungsbauwerke am frühen Sonntagmorgen im Beisein von mehreren Schaulustigen in die zuvor ausgehobene Baugrube. An den Tagen zuvor kappten Spezialfirmen die Bahngleise im Baustellenbereich, um an Ort und Stelle das Bauwerk unter die Erde zu befördern. Gleichzeitig waren Tag und Nacht zwei Großbohrgeräte im Einsatz, welche die Stützpfähle für die Zugangsrampen der Fuß-und Radunterführung im Minutentakt ins Erdreich einbauten. Das eigentliche Einbringen der beiden Bauwerke für die Tunnelteile sollte eigentlich gegen 3 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag geschehen.

Havarie in luftiger Höhe

Bei strömendem Regen und entsprechender Dunkelheit stieß jedoch der Ausleger eines auf der Baustelle stehenden Baukrans an den Ausleger eines der Mobilkräne. Dabei verfing sich ganz offenbar ein Seil des Baukrans im Ausleger des Mobilkrans, so dass die Freiwillige Feuerwehr Grenzach-Wyhlen zur Hilfe gerufen wurde. Die Feuerwehrleute schafften es dann, den Mobilkran wieder flott zu machen und trennten den Baukran mit Hilfe der Feuerwehrdrehleiter von dessen „Partner“ in luftiger Höhe.

Durch die unfreiwillige Havarie verzögerte sich in den frühen Morgenstunden indes der Zeitplan, so dass die Fußgängerunterführung erst am frühen Morgen ihren vorgesehenen Platz fand.

Logistik-Meisterleistung

Lob und Anerkennung attestierten viele der Schaulustigen während der „heißen Phase“ der Bauarbeiten den beteiligten Arbeiter und den beteiligten Unternehmen. Viele sprachen in diesen Zusammenhang auch von einer logistischen wie architektonischen Meisterleistung.

Andere wiederum interessierten sich für die an der Baustelle eingesetzte Technik und den Maschinen. Vor allem die beiden großen Mobilkräne stießen auf das Interesse der Zaungäste. Einer der beiden über 100 Tonnen schweren Mobilkräne war eigens aus Marseille zur Baustelle gerufen worden, um dort die je 120 Tonnen schweren Unterführungsbauwerke gemeinsam in die vorgesehene Baugrube zu befördern. Dies machte zuvor ein stundenlanges Prozedur notwendig, bei dem die Mobilkräne zunächst tonnenschwere Ausgleichsgewichte auf ihre Fahrzeuge auflegen mussten.

Alle Hände voll zu tun hatten die Bauarbeiter, nachdem die Unterführungskörper eingelassen waren, Danach ging es darum, die riesige Baugrube wieder zu verfüllen, bevor eine Gleisbaufirma Schwellen, Schienen und Schotter einbrachte. Zur Ausrichtung der Gleise und zur Verdichtung des Oberbaus wurde ein spezieller Gleisbauzug eingesetzt.

Schienenersatzverkehr

Während der Bauarbeiten für die Fußgängerunterführung war zwischen Rheinfelden und Grenzach ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Vom Bahnhof in Grenzach in Richtung Basel und zurück verkehrten in dieser Zeit Triebwagen im stündlichen Rhythmus.

Mit der Verdichtung der Baugrube und dem Wiederherstellen des Gleiskörpers wurde bereits am Pfingstsonntag begonnen, denn heute um 4.59 mussten die ersten Züge die Baustelle bereits wieder passieren können.

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