Grenzach-Wyhlen Traum-Jubiläum

Die Oberbadische

Johannimarkt: Bei der 250. Auflage passt einfach alles

Besser hätte es nicht laufen können: Bei traumhaften äußeren Bedingungen ging gestern der 250. Johannimarkt über die Bühne. Auch am heutigen Dienstag kann noch einmal gekauft, gebummelt und gestaunt werden.

Von Tim Nagengast und Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Pünktlich 9 Uhr eröffnete Bürgermeister Tobias Benz gestern den Johannimarkt: „Auch wenn die Gemeinde bereits seit 250 Jahren über das Marktrecht verfügt, ist der Johannimarkt für uns keine veraltete Angelegenheit.“ Das Jubiläum sei für die Gemeinde ein guter Anlass, den Markt zeitgemäß fortzuführen. Die vergangenen Jahre hätten bestätigt, dass der Markt bis heute nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt habe.

Peter Blubacher, Vorstand der Sparkasse Markgräflerland und unmittelbarer Anwohner, erinnerte bei der Begrüßung an seine eigene Kindheit. Die beiden Markttage seien vor Jahrzehnten schon eine gute Gelegenheit gewesen, ganz besondere Waren zu besorgen. Aber für die Einwohner gehe es ohnehin nicht nur ums Einkaufen, sondern auch um Begegnung und Kommunikation. In Grenzach werde der Johannimarkt sogar gelegentlich als Nationalfeiertag bezeichnet, was zeige, wie wichtig Einwohnern und Gästen der Markt ist.

Namens der Marktbeschicker und Händler sprach Reiner Wäldele aus Oberkirch bei Offenburg ein Grußwort. Er selbst komme zwar auch schon seit 25 Jahren zum Johannimarkt, aber er wisse, dass andere Familienunternehmen dort noch viel länger vertreten sind. „Bei uns finden Sie vieles, was in keinem modernen Innenstadtkaufhaus mehr verkauft wird. Wir handeln sogar mit Dingen, die Sie gar nicht vermuten oder schon ewig suchen.“ Wäldele lud die Kunden zu Bummel und Gesprächen mit den Händlern ein.

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Unmittelbar nach der Begrüßung begann auch schon das Unterhaltungsprogramm auf der Bühne am Rathaus. Dabei war zum Beispiel die Gruppe „Dopo Domani“, die sowohl auf den Bühnen auftrat als auch dem eigens zum Jubiläum angegliederten, kleinen Mittelaltermarkt ihre Aufwartung machte. Alte Handwerker- und Gesellenlieder oder Alt-Berliner Gassenhauer im besten Zupfgeigenhansl-Stil erfreuten da die Ohren (und Augen).

Das zur Mittagszeit zahlreich erschienene Marktpublikum suchte sich derweil bevorzugt schattige Plätze, etwa bei der Kastanie, bei Blubachers im Hof, bei Emmerts oder bei den Dängeligeistern.

Wer die exakt 79 Marktstände abklapperte, entdeckte wohlbekannte Gesichter, darunter jenen Händler, der „die letzten Gürtel vor der Autobahn“ feilbietet, den Badenerland-Stand (mit Stammkunde Justin Westermann!), Wäschestände, Kinderspielzeug, Süßwaren und auch Dingen, die sich einem erst erschließen, wenn sie der Händler erklärt hat.

Keine Frage: Der Johannimarkt ist ein Muss, er macht einfach Spaß und ist weit mehr als „nur“ ein Händlermarkt. Das zum Jubiläum aufgestellte Rahmenprogramm indes ruft danach, zur Dauereinrichtung zu werden, verleiht es dem „Johannimärt“ doch genau jenes zusätzliche Flair, das ihm bisher gefehlt hat, um ihn zu einem „richtigen“ Straßenfest zu machen.

Der erste Markttag klang gestern mit einer von der Sparkasse Markgräflerland gesponserten Lasershow aus (wir berichten noch).

Weitere Informationen: Der Johannimarkt hat heute, Dienstag, noch einmal von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Er ist direkt mit den Buslinien 38 und 7311 erreichbar.

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