Führung: Helmut Bauckner erklärt Kastelle am Ufer
Grenzach-Wyhlen (rr). Die Römervilla ist ja eine feste Bank für alle Geschichtsinteressierten in der Gemeinde, doch die Regio hat noch viel mehr zu dieser Zeit zu bieten. Seit vorigem Jahr bietet der Verein für Heimatgeschichte eine Römer-Rundwanderung an.
Dieser Tage lud Vorsitzender Helmut Bauckner zu einem solchen Rundgang unter seiner Führung an. Etwa 15 Interessierte trafen sich an der Fähranlegestelle bei Wyhlen, dort sahen sie sich zuerst die Überreste des Brückenkastells aus dem 3. Jahrhundert an. Mit diesem Schutzbau sicherte die römische Stadt Augst am Schweizer Ufer die Brücke, die nachweislich über den Rhein führte. Eine neue Informationstafel vermittelt viel Wissenswertes über die Anlage. Heute setzen die Passanten mit dem kleinen Fährschiff über. Angekommen am südlichen Rheinufer führt der Uferweg zunächst direkt am alten Bischofssitz vorbei, darüber wurde schon im 4. Jahrhundert die heute älteste Kirche der Schweiz errichtet. Nur wenige Meter weiter trifft der Wanderer auf die großen Überreste der römischen Rheintherme, ein Badehaus für Kalt- und Warmbäder. Beide, obwohl in Kaiseraugst gelegen, werden von der Römerstadt Augst mit betreut und sind täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Direkt in der Ortsmitte von Kaiseraugst erreicht man dann die massigen Reste des alten Kastells, einer riesigen Kaserne, auch aus dem 3. Jahrhundert. Dort ist auch ein Unterstand eingerichtet, an dem zahlreiche Informationen sowie mehrere archäologische Artefakte ausgestellt sind. Neben der großen Kastellmauer weist eine Stele auf die Fundstelle des großes Silberschatzes hin, der im Museum der Römerstadt Augst zu betrachten ist.
Die weitere Wanderung führt an der Mündung des Flüsschens Ergolz vorbei, eine landschaftlich außerordentlich reizvolle Stelle. Technisch interessierte Wanderer finden dann an der Schleuse am Kraftwerk Wyhlen-Augst eine Vielzahl betrachtenswerter Details. Über das Stauwehr nach Südbaden zurückgekehrt, streift der Weg das Naturschutzgebiet Altrhein und führt zu den Überresten der römischen Straßenstation neben dem Bahnübergang an der Bundesstraße 34.
