Ulrike Williams ist die neue Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge an der Kraftwerkstraße in Wyhlen. Die 47-jährige gelernte Industriekauffrau mit Wohnsitz in Egringen trat ihre Stelle bereits am 1. August an. Grenzach-Wyhlen (mv). Williams ist mit einem Engländer verheiratet und lebte in den zurückliegenden zwölfeinhalb Jahren in Marrakesch in Marokko, wo ihr Ehemann an einer amerikanischen Schule arbeitete. In dieser Zeit hatte sie ausreichend Gelegenheit, das marokkanische Arabisch zu erlernen. Daneben spricht sie fließend Französisch und Englisch. Sie erklärt, dass sich das marokkanische Arabisch zwar von dem Arabisch unterscheidet, das die meisten Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft sprechen. Ihr erlerntes Sprachverständnis helfe ihr aber dennoch, um mit den Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft kommunizieren zu können. Außerdem würden viele der Flüchtlinge auch über genügend Englischkenntnisse verfügen, so dass man sich gut verständigen könne. Über ihre Arbeit in der Gemeinschaftsunterkunft erklärt Williams, dass sie dafür zuständig sei, dass alles läuft. Konkret bedeute dies nach innen, dass sich die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft vor allem wohlfühlen können. Daneben sorge sie dafür, dass die Menschen alles haben was sie brauchen und was ihnen zusteht. Nach außen hin gehe es aber auch darum, dass die Bewohner der Unterkunft auch zu den Nachbarn ein gutes Verhältnis entwickeln und dass man gegenseitig Verständnis füreinander aufbringt. Gerade in den zurückliegenden Tagen ist dies nicht immer einfach gewesen, denn in den Wohncontainern ist es sehr heiß. Daher hielten sich die Bewohner gerade abends gerne draußen auf, was natürlich auch einen gewissen Lärmpegel mit sich brachte. Insgesamt zeigte sich die neue Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft jedoch sehr zufrieden mit den Bewohnern, denn viele würden auch große Potentiale mitbringen. Allerdings würden sie auch wahrnehmen, wenn sie beispielsweise von Nachbarn nicht gegrüßt würden oder Ihnen Misstrauen oder auch Ablehnung entgegengebracht würde. Eines ihrer wichtigsten Anliegen sei es daher dafür zu sorgen, dass die Flüchtlinge friedlich in der Gemeinschaftsunterkunft zusammenleben können. Dies sei jedoch nicht immer einfach. Sie setzte daher bei Konflikten auf Lösungen mit Worten und im gemeinsamen Gespräch. Darüber hinaus sei es ihr ein Bedürfnis den Flüchtlingen dabei zu helfen, selbständig zu werden. Als Herausforderung bezeichnete die neue Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft es, den Spagat zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu schaffen. Dabei müsse man den Menschen auch sagen, dass sie einerseits willkommen sind, andererseits aber auch mitteilt, dass dies unter den in Deutschland geltenden Bedingungen geschehen müsse. Ulrike Williams machte in diesem Zusammenhang keinen Hehl daraus, dass sie für konsequentere Abschiebungen für die Menschen eintritt, die aus sicheren Herkunftsländern kommen, die in Deutschland kriminell werden oder die als eindeutige Wirtschaftsflüchtlinge gelten. Auf die Frage wieviel Flüchtlinge Deutschland denn überhaupt verkraften kann, meinte sie, dass es ihrer Ansicht nach nicht realistisch sei, dass die Deutschen noch viel mehr Flüchtlinge verkraften als derzeit im Land seien, nur dann würde sie auch den Worten der Bundeskanzlerin „wir schaffen das“ zustimmen.