Grenzach-Wyhlen Wehr hat deutlich mehr zu tun

Die Oberbadische
Mit stehendem Beifall wurde Bernd Rümmelin (links) verabschiedet. Von 1996 bis 2016 wirkte er als stellvertretender Kommandant. Großen Dank für seine zuverlässige Arbeit sprachen ihm Kommandant Claus Werner, der jetzige Stellvertreter Thomas Breier und Bürgermeister Tobais Benz aus. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Hauptversammlung: 137 Einsätze  / Regen fordert besonders

Grenzach-Wyhlen (rr). Auch 2016 gab es keine Art von Notsituationen, die die Freiwillige Feuerwehr des Ortes nicht zu bewältigen hatte. Brände, technische Hilfeleistungen, Personenrettungen und Wassereinbrüche traten in großer Zahl auf.

Rückblick

Zur Hauptversammlung am Samstagabend benannte Kommandant Claus Werner 137 Einsätze, das waren gleich 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Eine besonders hohe Fahrleistung kam durch Wassereinbrüche zustande, als sich im April und im Juni innerhalb weniger Wochen nach extrem starken Regenfällen gleich zweimal die Fluten vom Dinkelberghang in die Ortsteile ergossen. Mehrfach kam es zu Bränden oder zumindest starken Rauchbildungen in Wohnungen, weil auf Herden Töpfe mit Speisen vergessen wurden, in einem Fall brannte eine Küche vollständig aus. Bei den Einsätzen wurden 14 Personen gerettet, acht weitere wurden tot geborgen.

Lehrgänge

Neun aktive Feuerwehrleute besuchten vier Lehrgänge, außerdem nahmen sieben Maschinisten an Fahrschulen für den Führerschein CE teil, einige schlossen diese Ausbildung bereits erfolgreich ab. Gerade diese Weiterbildungen lobte Kreisbrandmeister Christoph Glaisner. Die Feuerwehr der Gemeinde sei für viele Situationen gut ausgerüstet. „Aber die beste Technik nutzt nichts, wenn das Personal nicht motiviert und nicht gut ausgebildet ist,“ sagte er. „Doch die vielen Ausbildungsstunden und die 26 Übungen zeigen, dass die Aktivmannschaft hier sehr gut gerüstet ist.“

Jugendarbeit

Besonders lobte er die zielstrebige Jugendarbeit, als wichtige Voraussetzung für die Zukunft der Feuerwehr. Sebastian Werner, Leiter der Jugendgruppe hatte zuvor berichtet, dass die zehn Mädchen und Jungen im Vorjahr allein 80 Stunden feuerwehrspezifische Ausbildung absolvierten, also Löschangriffe geübt und Regeln des Funkverkehrs kennengelernt haben. Außerdem gab es oftmals anderen fröhlich Zeitvertreib.

Übernahmen

Vier Angehörige der Jugendfeuerwehr wurden 2016 in die Aktivmannschaft übernommen, in der Hauptversammlung verpflichtete Claus Werner insgesamt sieben junge Feuerwehrleute, darunter auch sogenannte „Quereinsteiger“ für ihren Dienst. Bürgermeister Tobias Benz bewertete die gegenwärtige Ausstattung als zeitgerecht und zweckmäßig. „Eines der Probleme, die wir angehen müssen, ist die Gewährleistung der Tageseinsätze,“ erklärte er. „Weil viele Wehrleute außerhalb der Gemeinde arbeiten, stehen sie bei Tagesalarmen nicht schnell genug zur Verfügung. Wir sollten uns also bemühen, bei Neueinstellungen in der Verwaltung möglichst viele Mitarbeiter für die Feuerwehr zu gewinnen.“

Für das außergewöhnliche Engagement der Wehr übermittelte Bürgermeister Tobias Benz namens des Gemeinderates und der Verwaltung herzlichen Dank.

Slowenische Gäste

An der Hauptversammlung nahm auch eine Feuerwehr-Delegation aus dem slowenischen Orehovci teil. Seit nunmehr 20 Jahren pflegen die Feuerwehren beider Orte enge Kontakte, begonnen hatten sie mit der Übergabe eines Löschfahrzeuges aus der Doppelgemeinde. Inzwischen nutzt die Feuerwehr noch ein zweites Auto, das vorher in Grenzach-Wyhlen im Dienst stand. Simona Irgolic beschrieb die Kontakte nach Grenzach-Wyhlen als sehr wichtig. Kommandant Werner bedankte sich für den interessanten Aufenthalt, den im vorigen Jahr eine Delegation der hiesigen Feuerwehr in Slowenien erleben konnte.

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