Grenzach-Wyhlen. Es ist einmal der humorvolle Bach der weltlichen Kantate, der hier der Oper am nächsten kommt und den man in diesem Drama über den Kaffeegenuss erleben konnte. Jungfer Liesgen ist der Droge Koffein verfallen, süchtig nach ihren drei Schälchen „Coffee“ täglich. Sehr zum Verdruss von Vater Schlendrian, der sie dieses Lasters entwöhnen will. Sie will zwar auf Spaziergänge und ein neues Röckchen verzichten, aber auf Kaffee nur, wenn sie einen Mann kriegt.
Es ist ein vergnügliches Musikspiel im barocken Gefühlskosmos, fast schon eine kleine Barockoper, hinter der man nicht den strengen Thomaskantor vermuten würde. An eine „einaktige Operette“ (Bach-Kenner Albert Schweitzer) erinnerte die szenische Aufführung durch das Ensemble Bohème unter Leitung von Florian Metz und drei Sänger, die in Kostümen und in einer Dekoration auftraten.