Grenzach-Wyhlen Wie „hoch“ soll man bauen?

Die Oberbadische

Gemeinderat ordnet Baulandumlegung für Bebauungsplangebiet „John“ an

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Der Gemeinderat hat im Rahmen seiner jüngsten öffentlichen Sitzung für das Gebiet „John“ in Grenzach die Baulandumlegung angeordnet. Der Beschluss erfolgte bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung.

Das Gebiet „John“ befindet sich im westlichen Teil Grenzachs zwischen Burgackerweg, Steinweg und Rebgasse. Um das Gebiet erschließen zu können, muss ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. Einige Grundstückseigner sind an die Gemeindeverwaltung herangetreten und haben eine entsprechende Baulandumlegung beantragt. „Zwar nicht alle, aber die große Mehrheit der Eigentümer möchte mitmachen“, erläuterte Bürgermeister Tobias Benz im Gemeinderat.

Dies wohl vor allem aus finanziellen Gründen. Werden die Grundstücke im Zuge des Verfahrens neu geordnet und anschließend durch die Gemeinde erschlossen – unter anderem muss eine Straße gebaut werden –, wird der Löwenanteil der Kosten seitens der Gemeinde auf die Grundstücksbesitzer umgelegt. Es ist also keineswegs so, dass einem die Gemeinde „kostenfrei“ eine öffentliche Straße erstellt und man sich hernach über sein zu (wertvollem) Bauland gewordenes Grundstück freuen kann.

Sowohl der Rathauschef als auch Bauamtsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic sind aktuell dabei, sich intensiv in das Thema einzuarbeiten. Denn für beide ist es das erste Umlegungsverfahren dieser Art, wie sie im Ratsrund bekannten.

Dass das Gebiet „John“ nach Abschluss des Verfahrens bebaut werden kann, warf im Gemeinderat einige Fragen auf. Walter Schwarz (CDU) etwa fragte sich, worin der Vorteil für die Gemeinde liege und ob dies mit hohen Kosten verbunden sei. Heinz Intveen (SPD) sprach aufgrund der besonderen Topografie (Hanglage) des „John“ von einem „schwierigen Gelände“. Aber: „Wir tun etwas für die Bauwilligen“, sagte er zustimmend.

Zurückhaltender gab sich Annette Grether (Grüne): „Jetzt macht man wieder ein Fass auf“, sagte sie. Man habe doch schon vor Jahren gesagt, „in solchen Lagen irgendwann mal nicht mehr bauen“ zu wollen. Ihr wäre es lieber, wenn die dort bestehenden Reben blieben, bekannte Grether.

Mahnend den Zeigefinger hob auch FDP-Ratsherr Ralf Blubacher. Und zwar mit Blick auf „noch weiter oben“, wo man auch zukünftig auf keinen Fall bauen sollte.

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