Grenzach-Wyhlen Zwei Bewerber um Lutz’ Nachfolge

Die Oberbadische

Andreas Kuck und Annette Grether wollen neues Gemeindeoberhaupt von Grenzach-Wyhlen werden

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Mit Annette Grether und Andreas Kuck wagen sich die ersten beiden Bewerber für das Bürgermeisteramt der Doppelgemeinde aus der Deckung. Mit weiteren Kandidaten ist indes zu rechnen.

Als erstes seinen Hut in den Ring geworfen hat Andreas Kuck. Seine Bewerbungsunterlagen wurden gestern Morgen dem Rathausbriefkasten entnommen. Annette Grether wiederum kam vormittags persönlich bei der Gemeindeverwaltung vorbei, um ihre Bewerbungsunterlagen abzugeben.

Andreas Kuck hat es eilig, als unsere Redaktion ihn gestern telefonisch erreicht. Er sei gerade auf dem Sprung, habe geschäftliche Termine. „Wenn ich etwas mache – egal ob Beruf oder Familie –, dann mache ich es zu 100 Prozent“, sagt der 50-Jährige.

Auf die Beweggründe für seine Kandidatur für die Nachfolge von Bürgermeister Jörg Lutz angesprochen, sagt er, dass ihm bereits nach dem ersten Gang der Lörracher OB-Wahl klar geworden sei, „dass wir in Grenzach-Wyhlen eine Alternative brauchen“.

In der Doppelgemeinde ist Kuck kein Unbekannter. „Kucksi“, wie er oftmals genannt wird, ist selbstständiger Veranstaltungstechniker und beispielsweise beim „Sommerfestival“ engagiert – oder zuletzt auch bei „klassikanderswo“ in der „Neuen Mitte“.

Ob er als Kandidat es als Hindernis sehe, kein klassischer Verwaltungsfachmann zu sein? Nein, sagt Andreas Kuck. Seine Entscheidung zur Kandidatur um den Bürgermeistersessel hat er sich nach eigenem Bekunden reiflich überlegt. Er habe die Wirtschaftsschule und das Wirtschaftsgymnasium absolviert und überdies acht Semester Erwachsenenpädagogik an der Pädagogischen Hochschule studiert – Letzteres aus familiären Gründen jedoch ohne Abschluss. Als gebürtiger Grenzach-Wyhlener kenne er die Gemeinde aus dem Effeff.

Politisch oder auch in Vereinen ist Kuck bisher nicht in Erscheinung getreten, „denn ich will, wie gesagt, nichts halbherzig machen“. Aufgrund seines Berufes sei er oftmals auch am Wochenende tätig, was einem ehrenamtlichen Engagement leider entgegenstehe.

Annette Grether wiederum kennt in Grenzach-Wyhlen eigentlich jeder, beispielsweise als engagierte Sprecherin der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, dem sie seit 2004 angehört. Auch in den Kreistag wurde die 54-Jährige jüngst gewählt.

Ihre Bewerbungsunterlagen für das Bürgermeisteramt hatte sie gestern Vormittag gerade im Rathaus abgegeben, als unsere Redaktion sie telefonisch erreicht.

Für ihre Kandidatur führt sie gleich mehrere Gründe an, darunter vor allem die Liebe zu ihrer Heimatgemeinde Grenzach-Wyhlen. „Ich könnte mich auch nirgendwo anders für dieses Amt bewerben“, betont sie. Entweder in der Doppelgemeinde oder gar nirgends, „denn ich bin mit Leib und Seele Grenzach-Wyhlenerin und möchte für meine Gemeinde etwas Gutes tun“, unterstreicht sie. Von vielen Seiten sei sie zur Kandidatur ermuntert worden.

Grether geht übrigens – zumindest bisher noch nicht – als „offizielle“ Kandidatin der Grünen ins Rennen um den Bürgermeisterposten. Am heutigen Abend werde sie ihre Fraktion bei einem Treffen aber über ihre Kandidatur in Kenntnis setzen, „und dann schauen wir mal. Ich habe es meiner Fraktion vor einiger Zeit gesagt, aber seither haben wir uns – vor allem ferienbedingt – nicht mehr gesehen“. Mit ihrer Familie habe sie den Schritt aber abgesprochen.

Die nötige nKompetenzen für das Amt des Gemeindeoberhaupts bringe sie durchaus mit, sagt die diplomierte Sozialpädagogin. Nach eigenen Angaben hat sie zudem an der Fernuniversität Hagen Wirtschaftswissenschaften studiert. In Erwachsenen-Bildungseinrichtungen habe sie darauf Wirtschaftsrecht, Statistik, Mathematik und BWL unterrichtet. „Das sind alles Dinge, die man auch im Rathaus braucht. Die Gemeinde ist ja quasi wie ein Betrieb“, hält die gebürtige Grenzacherin fest.

Aktuell betreut Grether in Teilzeit im Rahmen der verlässlichen Grundschule an der Bärenfelsschule Schulkinder. Neben Beruf und Gemeinderatstätigkeit engagiert sie sich beim TV Grenzach als Abteilungsleiterin der Basketballer sowie als zweite Kassiererin. Zudem ist sie Kassiererin im Basketballverband Nordwestschweiz, Basketballschiedsrichterin und hat eine Trainerlizenz. Des Weiteren tritt die überzeugte Christin bei Veranstaltungen der evangelischen Kirchengemeinde Grenzach in Erscheinung und fungiert als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der „Grünen Christen“ in Baden-Württemberg.

Jörg Lutz ab Anfang Oktober in Lörrach

Zwei Kandidaten gibt es nun schon für die Nachfolge von Jörg Lutz, der ab Oktober sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Lörrach antreten wird. Karin Schöttler, Personalabteilungsleiterin der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, rechnet in Kürze mit dem Eingang weiterer Bewerbungen für den Chefposten im Rathaus der Doppelgemeinde. „Es gab da noch einen Anruf“, lässt sie wissen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading