Häg-Ehrsberg Schulhaus: Geld reicht nicht aus

Markgräfler Tagblatt
Die Sanierung des alten Ehrsberger Schulhauses ist für die Gemeinde finanziell nicht zu stemmen. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeindebesuch: Grünenkandidat Zickenheiner im Hinterhag

Häg-Ehrsberg. Kürzlich besuchte Gerhard Zickenheiner, Bundestagskandidat der Grünen, die Gemeinde Häg Ehrsberg und wanderte mit einer stattlichen Gruppe von Bürgern durch die historischen Allmendweiden.

„Diese Weiden sind eines der Alleinstellungsmerkmale des Biosphärengebietes Schwarzwald, in ihrer heute noch an den Geländesprüngen ablesbaren ausgeprägten Stufenform sind sie nirgendwo sonst sichtbar“, so Zickenheiner. Das Biosphärengebiet bringt auch Mittel in die hiesige Region. Man sei schon froh um diese Zuwendungen, so die Wandergruppe, auch wenn es sich bei der Größe der Raumschaft, der sie zugeteilt werden, eher um homöopathische Dosen handle, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Bürgermeister Bruno Schmidt nahm dies zum Anlass, auf die Ressourcenknappheit der kleineren Kommunen im Schwarzwald hinzuweisen. Das schöne Schulhaus in Ehrsberg beispielsweise könne auch in Zukunft nicht saniert werden. Die Gebäudegröße, der thermische Zustand und insbesondere die Auflagen, die voraussichtlich das Denkmalamt fordern werde, würden die Baukosten schnell auf 2,5 Milionen treiben, was Zick-enheiner bestätigte. „Selbst wenn uns jemand 90 Prozent Zuschuss aus einem Fördertopf gewähren würde, könnten wir die zehn Prozent Eigenanteil nicht stemmen, weil wir einfach die Mittel nicht haben“, so Schmidt.

Ein Grund, den Schmidt dafür anführte: Die hohen Infrastrukturkosten der weit verteilten Gemeinde, die dann oft durch Auflagen des Umweltamts zusätzlich verteuert werden. „Mit gebundenen Händen kann man kaum gestalten“, meinte Zickenheiner. Auch die Landwirte unter den Teilnehmenden sehen sich als Gestalter der Kulturlandschaft oft verkannt und mit Mißtrauen zu überbordender Dokumentationspflicht verdonnert. „Jetzt gibt es sogar Kontrolleure im Regierungspräsidium, die kontrollieren, ob die Kontrollen des Landratsamtes pedantisch genug durchgeführt werden und wir nicht Pflegeprämie für ein paar Quadratmeter zu Unrecht beziehen,“ meinte einer von ihnen. Es bleibe der Eindruck, dass es gegenwärtig nicht gelingt, die Gleichstellung der Lebensbedingungen der Menschen auf dem Land und in der Stadt zu erreichen.

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