Handball Baur zieht die Notbremse

Die Oberbadische
Matthias Baur muss seinen Platz im Kasten räumen. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Handball ESV-Torhüter hört aus gesundheitlichen Gründen auf

Weil am Rhein. Er war Vize-Europameister 2008 und Weltmeister 2009 mit den Junioren des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Er hielt den Kasten schon für die Rhein-Neckar Löwen und die HG Oftersheim/Schwetzingen sauber, hexte wie sein großes Vorbild Andreas Thiel für Pfadi Winterthur und ging seiner großen Leidenschaft für Istres in der zweiten französischen Liga nach. Die Rede ist von Matthias Baur, dem Rückhalt beim Landesligisten ESV Weil.

Der 28-Jährige Schlussmann musste jetzt eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Aus gesundheitlichen Gründen wird er vorerst kein Handballspiel mehr bestreiten. „Das war keine leichte Entscheidung, aber die Gesundheit geht vor“, macht Baur klar. „In dieser Saison habe ich mehr Kopftreffer bekommen als in den gesamten vier Jahren zuvor“, lässt er wissen. Viermal flog das runde Leder Baur schon an den Kopf. Ein Unding.

Denn eine Gehirnerschütterung ist bei solchen Treffern mit hoher Geschwindigkeit meist die Folge. Und damit ist nicht zu spaßen.

Für den ESV ist das natürlich ein herber Verlust. Und dennoch respektiert der Verein diese Entscheidung voll und ganz, wie Remo Schamberger von der Abteilungsleitung klar macht.

Absicht oder Zufall?

Baur gilt als der beste Keeper in der Landesliga, der mit seinen Paraden die gegnerischen Angreifer meist zur Verzweiflung bringt. Aber auch mit seinen schnellen Abwürfen, die präzise beim Mitspieler landen, der dann meist frei zum Abschluss kommt, macht ihm keiner so schnell etwas vor. Kurzum: Ein echter Leistungsträger geht beim ambitionierten Landesligisten von Bord. Notgedrungen.

Da stellt sich die Frage, ob die vielen Kopftreffer in dieser Saison reiner Zufall waren? Schamberger will keinem Spieler Absicht unterstellen. „Aber irgendwie ist die Vielzahl auch wieder nicht nachvollziehbar.“ Baur selbst sagt: „Manche Treffer fallen unter die Kategorie dumm gelaufen.“ War auch Absicht dabei? „Ich finde, es ist schwer, das so pauschal zu beurteilen. Einem Spieler könnte man das vielleicht unterstellen, den anderen dreien aber eher nicht.“

Wie auch immer, Baur muss seinen Platz nun räumen. Dem Team wird er verbunden bleiben. „Ich bleibe dem Handball erhalten“, meint er. Baur macht derzeit mit Trainer Markus Schönmüller den C-Schein.

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