Handball Deutschland im Viertelfinale

Die Oberbadische
Patrick Gempp (zweite Reihe von unten, ganz rechts) jubelt über den Viertelfinaleinzug. Foto: Matthias Trautvetter/DHB Foto: Die Oberbadische

Handball Patrick Gempp und Co. bezwingen Schweden 31:28 nach Verlängerung

Die Spieler tanzten übers Feld, die Fans feierten auf den Tribünen und nach 70 dramatischen Minuten wussten die deutschen Junioren-Handballer, bei wem sie sich zu bedanken hatten: Torwart Joel Birlehm (TuS N-Lübbecke) war der Held im WM-Achtelfinal-Thriller gegen Schweden am Mittwochabend in Algier. Seine Paraden vor allem in der Verlängerung waren der Schlüssel zum 31:28 (26:26, 14:13)-Erfolg.

Algier (pd/nod). Damit steht eine deutsche U21-Mannschaft mit dem Ex-Weiler Patrick Gempp zum achten Mal seit 1997 unter den besten Acht bei einer Weltmeisterschaft. Gegner im Viertelfinale am gestrigen Donnerstagabend (war bei Redaktionsschluss noch im Gange) waren überraschend die Tunesier, die Island im Achtelfinale mit 28:27 geschlagen hatten. Neben Birlehm waren Kreisläufer Johannes Golla (sieben Tore) und Marian Michalczyk (6) die besten deutschen Spieler. Der Melsunger Golla erzielte unter anderem drei der fünf deutschen Tore in der Verlängerung.

„Am Ende waren wir die glücklichere Mannschaft. Wir haben aber in der Verlängerung sehr clever gespielt und hatten noch die nötigen Körner“, sagte DHB-Trainer Erik Wudtke nach dem Thriller.

Wie schon in den vergangenen Partien legte die DHB-Auswahl einen tollen Start hin, war ab der ersten Minute hellwach. Doch nach der 5:2-Führung riss der Faden, Schweden erzielte vier Treffer in Folge. Ab diesem Zeitpunkt und bis zur 68. Minute war das schnelle und intensive Spiel komplett auf Augenhöhe, auch wenn die Führung häufig wechselte. Beim 12:11 lagen die Deutschen wieder vorne, den 14:13-Pausenstand sicherte Marian Michalczyk (GWD Minden) mit einem Hammer aus elf Metern.

Die Skandinavier kamen stärker aus der Kabine zurück, setzten sich nach einigen deutschen Fehlern im Angriff auf 21:18 (40.) ab. Doch eine Auszeit von Wudtke wirkte Wunder: Torwart Birlehm zeigte einige wichtige Paraden, die Abwehr stand sicherer, und im Angriff wurde gegen den ebenfalls starken schwedischen Torwart Anton Hagvall (insgesamt 16 Paraden) nun effizienter abgeschlossen. Beim 21:21 war der Ausgleich geschafft. Und als Stefan Hanemann einen schwedischen Siebenmeter abwehrte, setzte dies weitere Kräfte frei. Der vierte Treffer in Folge zum 22:21 war die logische Konsequenz, nun nahm Schweden nach acht torlosen Minuten seine Auszeit.

Aber entschieden war selbst nach dem 23:21 nichts. Mehrmals lag die DHB-Auswahl in der Schlussphase mit zwei Toren Differenz vorne, aber die Skandinavier zeigten Moral, glichen immer wieder aus, wie beim 26:26 zwei Minuten vor dem Ende.

28 Sekunden vor Schluss, immer noch 26:26: Ballbesitz Schweden - Ballverlust. Wudtke nimmt seine finale Auszeit. Letzter Angriff, noch zwei Sekunden. Freiwurf Deutschland, 2,07-Meter-Mann Stefan Salger steigt hoch, wirft, Hagvall hält - Verlängerung!

Und in der zeigen beide Torhüter weiter ihre Klasse. Mit einem 28:28 werden die Seiten gewechselt, noch fünf Minuten in diesem dramatischen Showdown. Spätestens jetzt wurde Birlehm zum Turm in der Schlacht, kassierte in der zweiten Hälfte der Verlängerung - unterstützt von der nun bärenstarken DHB-Abwehr - keinen Treffer mehr. Als der Magdeburger Lukas Mertens in der Schlussminute zum Endstand von 31:28 traf, war der Einzug ins Viertelfinale perfekt.

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