Uberlandia/Brasilien (pd/nod). Viertelfinale, wir kommen! Dank einer starken Defensivleistung haben die deutschen Junioren mit dem Brombacher Lars Spieß das WM-Achtelfinale gegen Argentinien im brasilianischen Uberlandia am Ende überaus deutlich mit 27:18 (12:8) gewonnen. Nach dem 20:17 sorgten sieben deutsche Treffer in Folge für das klare Resultat. Bester deutscher Torschütze war der Neu-Balinger Linksaußen Yves Kunkel mit sieben Treffern. Und der war trotz des klaren Sieges nicht ganz zufrieden: „Wir haben uns schwer getan mit dem argentinischen Torwart und haben viele Bälle verworfen. Aber als den Argentiniern nach der Pause die Luft ausging, haben wir besser getroffen - und am Ende stand ein deutliches Ergebnis.“ Im Viertelfinale trifft die bei dieser WM weiter ungeschlagene deutsche Mannschaft am heutigen Donnerstag (1.30 Uhr deutscher Zeit, Livestream auf www.brazilhandball2015.com) und erneut in Uberlandia auf die Weißrussen, die in einem viel dramatischeren Achtelfinale Katar mit 36:35 nach Verlängerung besiegt hatten. „Gegen die Weißrussen haben wir schon häufiger gespielt. Sie haben einen starken Rückraum. Wenn wir uns steigern, wird das aber was“, ist Kunkel optimistisch. Neben der Partie Deutschland gegen Weißrussland kommt es in den WM-Viertelfinals zu folgenden Spielen: Spanien - Dänemark, Ägypten - Schweden, Rumänien - Frankreich. Im Falle des Weiterkommens trifft die DHB-Auswahl im Halbfinale am Freitag auf den Sieger der Partie Spanien - Dänemark. Das Achtelfinale gegen die Gauchos begann zäh und torarm. Nach sieben Minuten standen gerade einmal zwei Tore auf der Anzeigentafel - beide aber für das deutsche Team, das wieder auf den zuletzt erkrankten Tim Suton zurückgreifen konnte, dafür aber auf Franz Semper verzichten musste, der im Abschlusstraining umgeknickt war. Dank Torwart Rudeck sowie der von Trainer Markus Baur geforderten sattelfesten Defensive baute die DHB-Auswahl die Führung sogar auf 4:0 aus. Drei Ballverluste im Angriff sorgten allerdings für drei Gegenstoßtreffer der Argentinier, der schöne Vorsprung war erst einmal dahin. Von da an nahm das Spiel aber Fahrt auf. Auf beiden Seiten waren die Torhüter die besten Spieler, immer wieder scheiterten die deutschen Angreifer an Tomas Villaroel. Auch wenn die DHB-Auswahl permanent vorne lag - absetzen konnte sie sich bis in die Schlussphase von Hälfte eins nicht. Erst eine Auszeit beim 8:6 sorgte dafür, dass der Europameister die Oberhand zurückgewann und den Vorsprung bis zur Pause auf vier Treffer beim 12:8 ausgebaut hatte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur sieben Minuten bis zur ersten Sechs-Tore-Führung beim 16:10, doch die Argentinier kämpften wacker weiter, mit einer starken Defensive und erfolgreichen Gegenstoßtreffern. Beim 20:17 wankte die DHB-Auswahl letztmals leicht, dann sorgte ein Doppelschlag von Joscha Ritterbach und Timo Kastening für die Entscheidung, beim 24:17 nahmen die Gauchos ihre letzte Auszeit, doch am deutschen Einzug ins Viertelfinale konnten sie nichts mehr ändern. Im Gegenteil: In der Schlussminute war die deutsche Führung beim 27:17 sogar zweistellig, nach dem siebten Treffer der DHB-Auswahl gegen die am Ende ausgepowerten Argentinier. „Wir sind natürlich froh, dass wir gewonnen haben und nun im Viertelfinale stehen. Allerdings war die Leistung gegen einen nicht ebenbürtigen Gegner nicht so gut, wie wir in der Vorrunde gespielt hatten“, sagte Co-Trainer und DHB-Nachwuchskoordinator Axel Kromer, der vor allem die hohe Zahl an Fehlern monierte. Doch Kromer bleibt optimistisch fürs Viertelfinale: „Wir haben aber jede Menge Potenzial, das im Viertelfinale besser zu machen. Wir haben nun eine Trainingseinheit, die wir nutzen müssen, um uns gegen Weißrussland besser zu präsentieren.“