Und was halten denn die Handballerinnen und Handballer aus der Region von diesem Vorhaben? Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich umgehört.
„Ich finde den Vorschlag vollkommen schwachsinnig. Und ich hoffe, dass er sich nicht durchsetzen wird. Niemand, der mit Harz spielt, kann dieses Vorhaben verstehen. Handball ist ein schneller Sport, man ist auf Harz angewiesen, um präzise Würfe zu fabrizieren“, macht Svenja Friedlin vom Drittliga-Aufsteiger TV Brombach deutlich. „Da man in dieser Sportart schwitzt, wird der Ball sehr schnell rutschig, man hat kaum Kontrolle über den Ball.“ Tom Spieß vom TV Großwallstadt hält vom Harzverbot ebenso „gar nix“. Harz gehöre zum Handball und zwar schon seit Ewigkeiten. „Ich hoffe, es setzt sich nicht durch. Das ist mal wieder so eine Regeländerung, die irgendwelche IHF-Funktionäre in ihren Büros ohne Praxisbezug beschließen.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die selbstklebenden Bälle das Harz ersetzen können. Man benötigt das Harz in erster Linie, um den Ball besser fangen zu können, aber auch für Trickwürfe“, sagt Jonas Schamberger vom ESV Weil, der weiß, wie es ist, ohne Haftmittel auskommen zu müssen. Denn in der Landesliga herrscht beim Auswärtsspiel bei der SG Maulburg/Steinen und in Pfullendorf Harzverbot in der Halle. „Ich stehe dem möglichen Harzverbot sehr kritisch gegenüber“, meint Max Rinderle, Co-Trainer des frisch dekorierten Klub-WM-Siegers Füchse Berlin. Allerdings verstehe er ja die Grundidee voll und ganz. „Auch in Berlin ist die Reinigung von Sporthallen schwierig und kostenintensiv.“