„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die selbstklebenden Bälle das Harz ersetzen können. Man benötigt das Harz in erster Linie, um den Ball besser fangen zu können, aber auch für Trickwürfe“, sagt Jonas Schamberger vom ESV Weil, der weiß, wie es ist, ohne Haftmittel auskommen zu müssen. Denn in der Landesliga herrscht beim Auswärtsspiel bei der SG Maulburg/Steinen und in Pfullendorf Harzverbot in der Halle. „Ich stehe dem möglichen Harzverbot sehr kritisch gegenüber“, meint Max Rinderle, Co-Trainer des frisch dekorierten Klub-WM-Siegers Füchse Berlin. Allerdings verstehe er ja die Grundidee voll und ganz. „Auch in Berlin ist die Reinigung von Sporthallen schwierig und kostenintensiv.“
Die Umstellung fiele sehr schwer, ist sich Friedlin sicher. Zwar solle es gut haftende Bälle geben, aber die können den Schweiß an den Händen auch nicht verhindern. „Ist der Ball einmal nass, dann rutscht er.“ Es wäre viel sinnvoller, ein Harz zu entwickeln, welches nicht schädlich für die Spieler und wasserlöslich sei, sodass auch die Hallen sauber bleiben würden. Auch Schamberger glaubt nicht an eine reibungslose Umstellung: „Die fällt sehr schwer, da man ja bereits im Jugendbereich mit Harz trainieren.“ „Wenn kein Ball entwickelt wird, der nicht 1:1 mit dem Einsatz von Harz mithalten kann, zerstört es unsere Sportart womöglich, da das Spiel komplett verändert und qualitativ enorm geschädigt werde“, erklärt Max Rinderle. In keiner höherklassigen Liga gebe es ein Harzverbot in den Hallen, weiß Tom Spieß. Die Umstellung, glaubt der Drittliga-Akteur werde sehr schwierig. „Manche Spieler brauchen wenig Harz, manche viel. Kann der Ball das auch regulieren?“
„Mit dieser Regelung würde sich der Sport stark verändern. Er wird uninteressanter und langsamer. Es wäre nicht mehr der Handball, den man kennt“, erklärt Svenja Friedlin. „Handball spielen ohne Harz im Aktiv-Bereich ist in meinen Augen nicht mehr vorstellbar. Man verbietet dem Fußballtorwart ja auch nicht die Handschuhe“, sagt Jonas Schamberger. „Ich hatte den Ball, der das Harz abkömmlich machen soll, bereits in der Hand und kann mir nur schwer vorstellen, dass er nach mehrmaliger Benutzung klebrig bleibt“, lässt Lars Spieß wissen.