Von Mirko Bähr Weil am Rhein. Wohl dem, der einen solchen Teufelskerl im Kasten hat. Matthias Baur ist für den ESV Weil eine echte Lebensversicher-ung. So auch im Heimspiel gegen die SG Köndringen/Teningen II, als der Hexer im Tor in der Schlussminute einen Siebenmeter der Gäste entschärfte und somit den wichtigen Erfolg in diesem Verfolgerduell festhielt. Mit dem 30:28 (16:14)-Erfolg zementierte der ESV die zweite Position. Er habe „nichts gedacht“, als er dem gegnerischen Akteur beim Siebenmeter in der Schlussminute gegenüberstand, verriet Baur nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen. Baur war in die richtige Ecke getaucht und die Gäste hatten den 29:29-Ausgleich verpasst. Die Weiler nahmen nochmals eine Auszeit, spielten die restliche Zeit hinunter und durften jubeln. Es war ein starkes Match, was die Zuschauer in der Sporthalle an der Egerstraße zu sehen bekamen. Viel Tempo, eine gewisse Härte, dazu ein ohrenbetäubender Lärm auf der Tribüne. Auf dem Feld standen sich zwei Teams gegenüber, die sich nichts schenkten, und immer dann zur Stelle waren, wenn der Gegner eine kleine schöpferische Pause einlegte. So war es bis zum Ende eine enge Partie. „Wir hätten es schon früher für uns entscheiden können“, befand ESV-Coach Bruno Kempf. Aber: Vier verworfene Siebenmeter in Hälfte zwei und „zwei bis drei Fehler in Überzahl, die Gegentore zur Folge hatten“, haben dazu geführt, dass die SG II immer wieder ihre Chancen witterte und nach 50 Minuten sogar mit 24:22 in Front lag. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kempf einigen Leistungsträgern eine Verschnaufpause gegönnt. Die Weiler, die nach 20 Minuten in Hälfte eins bereits mit fünf Treffern in Führung lagen, dann aber Tempo herausnahmen, kämpften sich in der Schlussphase jedoch wieder zurück. „Klasse, meine Jungs haben Engagement bewiesen und großen Kampfgeist gezeigt“, freute sich Kempf. Dass es konditionell stimmt und damit auch die Konzentration bis zum Ende passt, bewies auch der Spielzug, der zum 29:28 führte. Die Schiris, die im Weiler Hexenkessel wahrlich keine einfache Aufgabe hatten, zeigten Zeitspiel an. Nach einem Freiwurf stieg Jonas Schamberger nach oben, setzte zum Wurf an, allerdings warf er nicht auf das SG-Tor, sondern passte hinaus auf Jonas Dinse, der traf. „Am Ende hat uns Matthias den Sieg geholt“, meinte Bruno Kempf. „Wir hatten das Glück des Tüchtigen. Aber das Glück muss man sich auch erst erarbeiten“, so der ESV-Trainer. Gar nicht glücklich ist er mit dem Terminplan, der nun wieder eine lange Pause vorsieht. „Wir haben bis zum 13. Dezember gespielt, dann vier Wochen pausiert, jetzt haben wir wieder drei Partien ausgetragen und müssen nun wieder vier Wochen zusehen. Das ist nicht gut.“ Tore für ESV Weil: Förster 7, R. Dinse 6/6, Bödeker 4, J. Dinse 7, D. Dinse 2, Ludwig 1, Kaufmann 1, Schamberger 2.