Handball Rivalen machen gemeinsame Sache

Die Oberbadische
Gemeinsam in die Zukunft: Der TVB um Dirk Kalinowski (v.l.), HSG-Leiter Anton Schönmüller und Remo Schamberger vom ESV erhoffen sich mit der Bündelung der Kräfte auch einen sportlichen Schub für die gesamte Region. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Der TV Brombach und der ESV Weil gehen künftig als HSG Dreiland auf die Punktejagd

Von Mirko Bähr

Die Kräfte bündeln und damit auch die Handball-Region stärken: Zwei einstige Lokalrivalen schließen sich zusammen und gehen gemeinsam in die Zukunft. Der TV Brombach und der ESV Weil am Rhein haben eine Spielgemeinschaft aus der Taufe gehoben. Die HSG Dreiland soll auch dem eigenen Nachwuchs eine Perspektive bieten. Mittelfristig streben die Verantwortlichen die Südbadenliga an.

Weil/Lörrach. Viele gemeinsame Sitzungen hat es gegeben, am Ende war man sich in allen Punkten einig, und die Genehmigung des Verbandes liegt ebenfalls schon vor: Nach dem Zusammenschluss im Jugendbereich, hier ist auch der TSV RW Lörrach mit im Boot, haben die Verantwortlichen des ESV und des TVB nun auch im Aktivbereich Nägel mit Köpfen gemacht.

Zunächst werden drei gemeinsame Herren-Mannschaften (Landesliga, Bezirks- und Kreisklasse) gebildet. In der Saison 2017/2018, so sieht es der ausgehandelte Vertrag vor, spielen dann auch die Frauen-Teams unter einem Dach.

„Wir wollen mit diesem Zusammenschluss sportlich hier etwas auf die Beine stellen“, macht Dirk Kalinowski von Seiten der Brombacher klar. „In den letzten Jahren haben beide Herren-Teams immer mitgespielt, aber keinem ist ein Coup gelungen“, stellt Anton Schönmüller ernüchternd fest, der nun als HSG-Leiter fungieren wird.

Natürlich seien die Derbys schön und die Stimmung in der Halle auch gut gewesen, und sicherlich gebe es auch eingefleischte Fans auf beiden Seiten, die mit diesem Schritt nicht einverstanden seien, aber eigentlich wollten alle ja dasselbe: „Es geht einzig und allein um attraktiven, erfolgreichen Handball.“ Das Gerede, dass vor 20 Jahren alles besser gewesen sei, helfe nicht weiter, ist sich das Trio einig. Gewiss ist auch: Die HSG funktioniere nur, wenn sie von beiden Vereinen mit Leben erfüllt werde.

„Wir sind alle handballverrückt. Unser Ziel ist, mit dieser Maßnahme Bewegung reinzubringen und die Region zu stärken“, erklärt Kalinowski. Dem Nachwuchs schaffe man damit eine Perspektive und den Aktivspielern nun eine „starke Motivation“, auch ohne Vereinswechsel etwas zu erreichen.

Fakt ist: „Die beiden Vereine bleiben bestehen, die Spieler werden nur für die HSG abgestellt, verlassen damit aber weder den TVB noch den ESV“, erklärte der Weiler Kassierer Remo Schamberger die Regularien gestern beim Pressegespräch.

Jeweils acht Akteure bringen beide Vereine in den Ka der in der kommenden Landesliga-Runde mit. Als Coach konnte Igor Bojic gewonnen werden (siehe Artikel).

In zwei, drei Jahren soll der Aufstieg ins südbadische Oberhaus her. Es wird nichts überstürzt: „Das Team muss sich erst einmal finden und an den neuen Trainer gewöhnen“, lässt Schönmüller wissen. „Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft“, freut sich Kalinowski. Wenn man die Chance habe, bereits in der nächsten Saison aufzusteigen, werde man aber sicherlich nicht Nein sagen.

Als Sportlicher Leiter wird Roland Christ fungieren. Die Heimspiele sollen abwechselnd in Weil und Lörrach über die Bühne gehen.

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