Handball Spannend bis zur Schlusssirene

Die Oberbadische
Kommt im Derby erst spät so recht in Fahrt: Sebastian Albu vom TV Brombach. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Handball Landesliga Süd: Derby zwischen Steinen/Maulburg und Brombach endet 30:30

Beide Teams hatten den Sieg in der Hand: Keinen Sieger hat es im Oberrhein-Derby der Landesliga Süd gegeben. Die SG Maulburg/Steinen und der TV Brombach trennten sich nach spannenden und emotionalen 60 Minuten 30:30 (13:14) unentschieden. Den beiden abstiegsbedrohten Teams hilft dieser Punkt nicht weiter.

Steinen-Höllstein. Es war kein schönes Spiel, was auch niemand erwarten konnte. Schließlich sitzt beiden Mannschaften das Abstiegsgespenst im Nacken. Was man aber erwarten durfte, war ein echter Derbyfight, in dem es sicher auch mal hektisch werden würde. Was das betrifft, wurden die gut 250 Zuschauer in der gut gefüllten Steinener Sporthalle nicht enttäuscht.

Gerade die Hausherren packten kräftig zu. Der Blick auf die Zeitstrafenstatistik unterstreicht dies. Achtmal musste ein Gastgeber vom Feld. Bleiben wir bei den Zeitstrafen. Die SG agierte in der ersten Hälfte kaum einmal komplett, schaffte es dennoch, die Brombacher nicht davonziehen zu lassen. Und hätte Daniel Schnepf im TVB-Kasten vor der Pause nicht so überragend gehalten, die Gäste hätten wohl nicht mit einer 14:13-Führung die Seiten gewechselt.

Gäste müssen viele Nackenschläge verdauen

Allerdings: Die Gäste hatten einige Nackenschläge zu verarbeiten. Csaba Imre, Adrian Ciaca, Michael Günther und kurzfristig auch Philip Müller standen nicht zur Verfügung. Und das allerletzte Aufgebot wurde dann noch weiter dezimiert. Steffen Retsch zog sich eine Zerrung zu, und der zusammen mit seinem Bruder Niklas groß aufspielende Pit Weber musste nach 28 Minuten mit einem „Cut" über dem Ohr ins Krankenhaus zum Nähen.

Etwas übermotiviert, zumal an der Seitenlinie, hatte SG-Leistungsträger André Leuchtmann Sebastian Albu mit Schwung direkt auf seinen Mitspieler geschoben. „Für mich war das Rot, er hat ihm noch einen Rempler verpasst“, befand Dirk Kalinowski, Coach des TVB. Sein Gegenüber war anderer Meinung. „Sie sind unglücklich zusammengeprallt“, so Thomas Fischer.

Die Verletzung von Weber schockte die Brombacher etwas, und kurze Zeit später kassierte Albu, dem bei der Aktion zuvor ein Zahn abgebrochen war, wegen Meckerns gleich eine zweimal Zwei-Minuten-Strafe. Und so waren es dann die Hausherren, die die verunsicherten Gäste nun eigentlich schon im Sack hatten. Mit viel Einsatz, schnellem Spiel, einem überragenden André Leuchtmann und einem nicht minder auftrumpfenden Jakob Tiedtke warf die SG eine Viertelstunde vor dem Ende einen 24:20-Vorsprung heraus.

Dominik Hess hat den SG-Sieg in der Hand

Kalinowski reagierte und nahm eine Auszeit. Die Brombacher, bei denen Marlon Kaltenbach in Minute 35 auch noch eine Rote Karte kassierte, waren heftig angenockt, hatten sich von der Hektik anstecken lassen, die auch auf das Konto des diesmal nicht immer ganz so souveränen Schiri-Gespannes Martin Buschmann/Hans-Michael Ganter ging.

Das Timeout wirkte. Plötzlich war es nicht mehr die SG, die Akzente setzte, sondern Brombach, allen voran Albu machte nun das, was er am besten kann. Aus dem Rückraum das Spielgerät in die Maschen jagen nämlich.

Das Spiel wog nun hin und her. Beim Stand von 30:30 hatten beide Teams in der Schlussphase die Chance zum Lucky-Punch. Doch Dominik Hess auf SG-Seite semmelte einen Konter neben den Kasten. Die Siegchance für den TVB vergab der A-Jugendmann David Wolf in seinem ersten Spiel für die Erste von Linksaußen.

„Der Aderlass war brutal. Wir wollen zwei Punkte, aber aufgrund dieser Konstellation bin ich mit dem Punkt zufrieden“, resümierte Kalinowski am Ende. Fischer fand: „ Am Ende hat uns in der einen oder anderen Situation die Cleverness gefehlt und wir haben viel zu schnell die Angriffe abgeschlossen.“

Tore für SG Maulburg/Steinen: Hess 4, Tiedtke 7, Leuchtmann 8, Winkelbeiner 5, Reiss 2, Fritz 4/3.

Tore für TV Brombach: Retsch 1, Hopp 4, Koerfges 2, Albu 8, Haunschild 3, Niklas Weber 9/4, Pit Weber 3.

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