Hasel „Aus den Augen, aus dem Sinn“

Markgräfler Tagblatt

Abfall: Im Haselbach schwimmen nicht nur Fische und Enten, sondern auch jede Menge Müll

Plastikeimer, Verpackungen, Bierflaschen, Dachziegel und Bauholz. Allerhand Abfall landet im Erdmannsdorf nicht in der Mülltonne, sondern im Haselbach. Einem Anlieger reicht´s.

Hasel (ilz). Wer zwischen Tennisplatz und Erdmannshöhle einen Blick in den Haselbach wirft, wird erstaunt sein, was sich in dem idyllischen Bächlein neben Fischen und Enten alles findet. In Höhe des Sportheims liegen Dachziegel im Wasser, etwas weiter unten wurden alte Plastiktüten und Spülmittelflaschen angeschwemmt. Daneben ein Tetrapack, der einst mit Apfelsaft gefüllt war. An der Böschung finden sich zudem immer wieder leere Bierflaschen und benutzte Taschentücher en masse. In Höhe der Erdmannshöhle hat sich schließlich gar ein Farbeimer zwischen den Steinen im Bachbett verkeilt.

Regelmäßig könne man derartigen Müll im Bach finden, berichtet ein Anlieger. Dass die Verschmutzung von Touristen verursacht werde, die die Erdmannshöhle besuchen, hält er für unwahrscheinlich. Schließlich hielten sich die Besucher selten längere Zeit am Bach auf. Auch sei nicht anzunehmen, dass sich Touristen leerer Spülmittel- oder Bierflaschen entledigen.

Die Verwaltung in Hasel kennt die Problematik. Es würde deshalb regelmäßig die sogenannte „Bachputzete“ durchgeführt. Diese Säuberungsaktion begrüßt der Anlieger zwar, weist aber zugleich darauf hin, dass die Notwendigkeit, den Bach regelmäßig vom Müll zu befreien, zeige, wie gravierend die Situation sei.

Zudem werde der Haselbach nicht nur mit Hausmüll, sondern auch mit eingeleiteten Substanzen verschmutzt, wie der Anlieger berichtet. So habe er am vergangenen Samstag eine starke Schaumverschmutzung im Bach festgestellt, wie sie etwa durch Waschlauge entsteht.

Dem Landratsamt liegt eine entsprechende Aufnahme der vermeintlichen Verschmutzung vor. „Wir können anhand des Bildes nur schwer sagen, worum es sich dabei genau handelt“, sagt Ansgar Drost, Sachbereichsleiter Wasser und Abwasser beim Landratsamt Lörrach. Schließlich käme eine Schaumbildung auch ohne Fremdeinwirkung in Gewässern vor. Für eine endgültige Klärung bedürfe es daher einer Wasserprobe.

Dass er am vergangenen Samstag ein natürliches Phänomen beobachtet hat, hält der Anlieger indes für ausgeschlossen. „Das war alles andere als natürlich.“

Verunreinigungen, wie sie im Haselbach festzustellen sind – sei es nun durch unbekannte Substanzen oder Hausmüll – nimmt das Landratsamt äußert ernst, wie Dorst betont. Es handle sich dabei keinesfalls um eine Bagatelle, allerdings sei es häufig schwer, den Verursacher zu ermitteln. Noch schwerer sei ein präventives Vorgehen, schließlich könne man ja nicht den gesamten Bachlauf rund um die Uhr überwachen.

Um eine Verschmutzung des Haselbachs in Zukunft zu vermeiden, müsse ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden, ist sich der Anlieger sicher. Denn allzu oft werde nach der Prämisse „Aus den Augen, aus dem Sinn“ gehandelt. Nur so ließe sich erklären, warum jemand seinen ausgedienten Weihnachtsbaum einfach die Böschung zum Haselbach hinunter geworfen hat.

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