Hasel Europameister mit großem Herz

Markgräfler Tagblatt

Sport: Kai Saaler aus Hasel siegt erneut bei Zwölf-Stunden-MTB Europameisterschaft

Von Verena Wehrle

„Ein überwältigendes Gefühl, mit dem Weltmeister-Trikot den Europameister-Titel zu erringen. Danke, an alle, die mich auf dem Weg zu diesem Triumph unterstützt haben“, freut sich Kai Saaler auf Facebook über den Sieg bei der Zwölf-Stunden-MTB-Europameisterschaft.

Hasel. Einen Siegerpokal nach dem anderen nimmt der Hasler Langstrecken-Mountainbiker Kai Saaler mit nach Hause. Wie schon in den vergangenen Jahren startete Saaler auch in diesem Jahr wieder bei der Zwölf-Stunden-MTB-Europameisterschaft in Dießen am Ammersee. Und wieder stand er ganz oben auf dem Siegertreppchen. Da Saaler in der vorangegangenen Saison sowohl den Europa- als auch den Weltmeister-Titel in der Solo-Wertung errungen hatte, war der Druck in diesem Jahr größer als sonst. Für dieses Rennen hatte Saaler sein Training und seine Ernährung nochmals optimiert.

Neben seinem Kampfgeist in den Rennen hat Saaler auch ein großes Herz. Eine Woche vor der Europameisterschaft hatte Saaler an einer Benefizaktion für an Multipler Sklerose Erkrankten teilgenommen. Er ging bei diesem Rennen mit seinem Weltmeister-Trikot an den Start. Für die an Multipler Sklerose Erkrankten war es motivierend, neben Saaler herzufahren, doch für Saaler waren es gerade diese Erkrankten, die ihn zutiefst beeindruckten. Saaler hatte sich vorgenommen bei der Europameisterschaft für diese Menschen alles zu geben.

Bei der Europameisterschaft in Dießen gingen 68 Einzelstarter und insgesamt 99 Teams auf den 7,8 Kilometer langen Rundkurs. Trotz der Hitze und einer Fahrradkette, die nicht machte, was sie sollte, konnte sich Saaler rasch einen beachtlichen Vorsprung erfahren. Das Wetter und die sparsame Ernährung machten Saaler zwar immer mehr zu schaffen und er wurde langsamer, trotzdem erreichte er das Ziel mit einer Runde Vorsprung.

Danach genoss Kai Saaler „platt wie ein Schnitzel“ die Champagnerdusche auf dem Siegertreppchen. „Wer auf Preise und Lorbeeren aus ist, für den sind solche Extremrennen nichts“, sagt Saaler. Ihm und den anderen Solofahrern gehe es auch nicht um die Preise oder die Bestätigung, sondern viel mehr darum, sich und den Charakter zu formen.

Neben dem Herren-Solo-Rennen, fand auch ein Rennen für Frauen sowie ein Handicap Solo-Rennen statt. Freund Andreas Schmelzer startete trotz seiner MS-Erkrankung und einem nur zu fünf Prozent sehfähigen linken Auge in der normalen Soloklasse.

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