Hasel Windrad ästhetischer als Strommast

Markgräfler Tagblatt
Diskussion über Windkraft in Hasel mit dem Bundestagskandidaten Gerhard Zickenheiner (Zweiter von links). Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeindebesuch: Bundestagskandidat Gerhard Zickenheiner diskutierte in Hasel über die Windkraft

Am Dienstag diskutierte Gerhard Zickenheiner, Bundestagskandidat der Grünen, bei einer Wanderung mit Gemeinderat Peter Schalajda und Bürgern über aktuelle Fragen der Energiepolitik und den Umweltschutz.

Hasel (hf). Wegen einiger paralleler Vereinsveranstaltungen im Dorf war die Teilnahme der Bürger etwas geringer als bei früheren Veranstaltungen. „Die Diskussionen waren aber nicht weniger anregend und engagiert als an anderen Orten“, beschrieb Zickenheiner die Veranstaltung.

Beim Besuch des Bundestagskandidaten in Hasel ging es – wie sollte es auch anders sein – auch um Windkraftanlagen im Südschwarzwald, konkret um die geplante Anlage auf dem Glaserkopf. So ging schon im Vorfeld des Besuchs ein Mail bei Zickenheiner ein, das zum Besuch der Baustelle und der dort nicht mehr intakten Natur aufrief. Der Kandidat, der im Elektroauto ankam und begeisterter Elektromotorradfahrer ist, erläuterte die Notwendigkeit, auch im Südschwarzwald die Windenergie zu nutzen: „Um die Energiewende tatsächlich zu schaffen, müssen wir möglichst viele regenerative Energien nutzen und können nicht darauf bauen, dass der Strom aus den Offshore-Windparks immer durchgeleitet wird.“ Auf der anderen Seite zeigte er Verständnis, wenn Teile der Bevölkerung Windrädern auf den schönen Schwarzwaldbergen ablehnend gegenüberstehen. Die Auffassung, was ästhetisch oder schön ist, habe sich immer weiterentwickelt, und was heute als schön empfunden werde, sei den Menschen früher teilweise ein Gräuel gewesen. „Unser Auge braucht Zeit, sich an Neues zu gewöhnen, die ersten Autos wurden ästhetisch noch an Kutschen angelehnt, sonst hätte sie niemand fahren wollen und die meisten Elektromotorräder haben Tankattrappen, weil die Motorradfahrer dies noch so wünschen“, sagte Zickenheiner.

Im Gegensatz zu den Strommasten der Überlandleitungen, die auch in Hasel gut wahrnehmbar sind, seien Windräder sehr ästhetische, filigrane Konstruktionen, so Zickenheiner. Er sei sich sicher, dass, wie in anderen Regionen auch, weder der Tourismus ausbleibe noch die Natur aus dem Gleichgewicht gerate, da die Standorte aufwendig voruntersucht seien. Die Aufregung werde sich legen. Windkraftgegner sollte man nicht verurteilen, meinte Zickenheiner. Schließlich würden sie sich genauso um ihre Heimat sorgen wie Windkraftbefürworter, die dieselbe Heimat zukunftsfähig ausrüsten wollen.

Ein Gast meinte, dass bereits jetzt eine Art Windkrafttourismus zu den Baustellen und neuen Anlagen zu erkennen sei.

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