Für einige Aufregung sorgte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ein totes Schwein. Das Tier, das zu Lebzeiten in und um Hasel immer wieder aufgetaucht war, wurde am vergangenen Mittwoch von einem Jäger erlegt. Hasel (ilz). Die Bürgerfragestunde in der Gemeinderatssitzung am Montag nutzte Yassmin Schinzel, um die Räte auf den Tod des Schweins aufmerksam zu machen. Er überreichte Bürgermeister Helmut Kima ein Schreiben und bat ihn, den Text öffentlich zu verlesen. Einer Bitte, der der Bürgermeister nicht nachkam. Schließlich enthalte das Papier schwere Anschuldigungen und sei nicht Angelegenheit des Gemeinderats, so der Bürgermeister, nachdem er Schinzels Schreiben gelesen hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns strafbar machen, wenn ich das öffentlich vorlese.“ In dem Papier erhebt Schinzel schwerwiegende Vorwürfe gegen Jagdpächter Michael Agel. Dieser habe das Schwein durch einen seiner Jäger „regelrecht hinrichten“ lassen.“ „Wir sind hier nicht im Wilden Westen“, so Schinzel. Michael Agel selbst weist diese Vorwürfe vehement zurück. Die Tötung des Schweins sei ein Versehen gewesen. Immer wieder war in den vergangenen Wochen und Monaten in Hasel ein schwarzes Schwein gesehen worden. Landwirte hätten ihn immer wieder angerufen in der Annahme, dass es sich dabei um ein Wildschwein handle, so der Jagdpächter. So auch am vergangenen Mittwoch. Agel habe daraufhin einen seiner Jäger zum betreffenden Hof geschickt, „um sich die Sache anzuschauen“. Auch der besagte Jäger habe das schwarze Minischwein aus der Distanz für ein Wildschwein gehalten und geschossen, das Tier dabei aber zunächst nur verwundet. Als man sich dem verletzten Tier näherte, war klar, dass es sich nicht wie angenommen um ein Wildschwein, sondern um ein, laut Agel, etwa vierjähriges schwarzes Minischwein handelte. „Das wiegt rund 40 Kilo und hat Hauer wie ein Wildschwein“, begründet Agel die Verwechslung. Zu diesem Zeitpunkt aber sei es bereits zu spät gewesen und es blieb nur noch die Möglichkeit, das verwundete Tier zu töten. Das Kreisjagdamt beschäftigt sich inzwischen mit dem Vorfall. Eine Stellungnahme zum laufenden Verfahren wollte die Behörde jedoch nicht abgeben.