Hausen im Wiesental Bürgerentscheid

Markgräfler Tagblatt
Unter anderem auf dem Autokabel-Areal soll das MPH in Hausen entstehen. Die SPD im Hebeldorf spricht sich für eine Ansiedlung aus. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Engagierte Wortbeiträge und ein klares Bekenntnis zu den Plänen des Markus-Pflüger-Heims

Engagierte Wortbeiträge und ein klares Bekenntnis zu den Plänen des Markus-Pflüger-Heims (MPH) für den Bau eines Pflegeheims bestimmten die Hauptversammlung des Hausener SPD-Ortsvereins am Sonntag.

Am 21. Mai haben die Hausener Bürger über folgende Frage zu entscheiden: „Sind Sie gegen den vom Gemeinderat beschlossenen Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke Autokabel-Areal und Sutter-Areal an die MPZ/Eigenbetrieb Heime LK Lörrach (Markus-Pflüger-Heim)?“

Hausen (jab). Klares Signal: Das MPH-Projekt ist vor allem durch die Bereitstellung von Pflegeheim-, Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen eine große Chance für Hausen.

Bestürzt zeigten sich die Versammlungsteilnehmer über die Art und Weise, in der die Gegner der Pläne die Diskussion führen und emotionalisieren – etwa, indem der hiesige CDU-Vorsitzende mit völlig haltlosen Behauptungen über regelmäßigen Polizeieinsätzen im Wiechser MPH die Ängste der Mitbürger schüre. Die Behauptung wurde später von der Polizei zurückgewiesen. „Das ist der Versuch, alternative Fakten zu schaffen“, stellte Wilhelm Libor fest - „schade, dass diese AfD- und Trump-Schiene nun auch in unserem Dorf gefahren wird.“ Die MPH-Bewohner würden als Gefahr für Kinder und zumindest als Belastung und Belästigung für die Bevölkerung gezeichnet – eine unwürdige Behandlung der dergestalt dämonisierten kranken und behinderten Menschen, und eine unseriöse Fehlinformation der Bevölkerung: „Da wird auf unverantwortliche Art und Weise mit den Ängsten der Menschen gespielt“, so Libor. „Die Angstmacher haben leider oft leichtes Spiel“, sagte Altbürgermeister Karl-Heinz Vogt.

Selbstkritisch äußerte sich Gemeinderat Friedrich Jäkel: Wenn man im Dorf eine so große Veränderung durchsetzen wolle, müsse man die Bürger durch umfassende Information von Beginn an mitnehmen; dies sei offenbar nicht gelungen und komme nun den Gegnern zupass.

Den Befürwortern der aktuellen Pläne bleibe einzig, den Ängsten mit einer sachlichen Darstellung entgegenzutreten, denn: „Die Ängste sind unbegründet“, zeigte sich Reinhard Seiberlich überzeugt – verbunden mit der Hoffnung, dass die Mehrheit der Hausener Bürger sich doch mit dem Gedanken an das MPH als künftigem Nachbarn anzufreunden können.

Mit Bernd Sevecke fand sich auf der SPD-Versammlung ein ausgewiesener Experte, um diesen Befürchtungen entgegenzutreten: Sevecke war über zwanzig Jahre lang Geschäftsführer des MPH in Wiechs. „Mit den Anwohnern gab es in all der Zeit nie Probleme“, sagte Sevecke. Einzig sei hin und wieder ein dementer Bewohner „auf Wanderschaft gegangen“, wurde dann aber eben wieder nach Hause geholt. Angesichts von 250 Bewohnern in Wiechs (in Hausen wären es 45) seien auch solche Vorfälle selten gewesen. Als Kreisseniorenrat plädierte Sevecke zudem dafür, das Thema im größeren kommunalpolitischen Kontext zu betrachten: In Zukunft werde keine Gemeinde umhinkommen, die Pflege zu kommunalisieren, um vor Ort Räume für ihre älteren Mitbürger zu schaffen. Vor diesem Hintergrund könne „Hausen nichts besseres passieren, als einen derart erfahrenen und seriösen Partner wie das MPH als kreiseigene Einrichtung bei sich zu wissen.“

Im aktuellen, im Bürgerentscheid in Frage gestellten Gemeinderatsbeschluss gehe es allein um die Ansiedlung des MPH, betonte Harald Wetzel. Der umstrittene Umzug des Rathauses in die alte Grundschule etwa sei längst nicht beschlossen. Auch die Vorwürfe der BI, der Gemeinderat habe sich über Punkte wie die Parkplatzsituation keine Gedanken gemacht, seien schlicht falsch: Derlei sei im Bebauungsplan geregelt; offenbar aber hätten sich wenige die Mühe gemacht, sich diesen anzuschauen.

Auch nicht die CDU, die die Bürgerinitiative zum Feld für ihre außerparlamentarische Opposition gemacht habe.

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