Hausen im Wiesental CDU: Es gibt zu viele offene Fragen

Markgräfler Tagblatt

Bürgerentscheid: Ortsverein positioniert sich gegen die geplante Ansiedlung des Markus-Pflüger-Heims

Am 21. Mai entscheiden die Bürger im Hebeldorf über die Pläne der Gemeinde, das Sutter-Areal an den Landkreis zu verkaufen, der dort Teile des Markus-Pflüger-Heims (MPH) samt Hauptverwaltung der Pflegeeinrichtung ansiedeln will.

Hausen (hjh). Für Hausens „neue Mitte“ sei das Projekt zu komplex, glaubt die CDU mit ihrem Vorsitzenden Helmut Lang. Die Gemeinde, die ohnehin nicht mehr über viele Grundstücksreserven verfüge, gebe den letzten Rest Planungshoheit aus der Hand, befürchtet die Orts-Union um Helmut Lang und seinen Stellvertreter Samuel Roths.

Als Initiatoren einer BI, die über 400 Unterschriften sammelte und damit den Beschluss des Gemeinderates zur Durchführung eines Bürgerentscheids erreichte, haben sie die Menschen im Dorf mobilisiert. Und zwar durchaus auch Leute wie etwa die Mitglieder des Krankenpflegevereins, die das Projekt des Kreises und der Hausener Verwaltung begrüßen, weil sie sich vorerst einmal 15 Pflegeplätze für ältere Mitbürger versprechen. Genau das aber sei gar nicht Gegenstand des Bürgerbegehrens, versuchten Lang und Roths bei der CDU Mitgliederversammlung im „Läubin“ klarzustellen. Auch die CDU begrüße die Installation solcher Pflegeplätze. „Es geht einzig um die massive Konzentration auf engstem Raum an einem Ort dicht neben dem Kindergarten“, sagte Helmut Lang, der befürchtet, dass die Kinder dort „täglich mit Dingen konfrontiert werden, die sie nicht unbedingt laufend zu hören und zu sehen bekommen sollten.“

In zahlreichen Gesprächen, auch mit Mitarbeitern des MPH in Wiechs, sei er unter anderem darauf aufmerksam gemacht worden, dass es Woche für Woche Polizeieinsätze auf dem Gelände des Heims gegeben habe, die bewusst nie publik gemacht wurden.

Die Polizei hat indes verneint, dass es auf dem Gelände des MPH zu regelmäßigen Einsätzen gekommen sei (siehe neben stehenden Bericht).

„Vieles wurde im Vorfeld von der Verwaltung und speziell vom Bürgermeister unter den Tisch gekehrt und nur scheibchenweise auf Nachfragen rausgerückt“, beklagte auch Roths die zurückhaltende Informationspolitik der Verwaltung und ganz gezielt des Bürgermeisters, dem es nicht zustehe, im Alleingang Entscheidungen mit solcher Tragweite zu treffen.

Samuel Roths forderte Bürgermeister und Kreis auf, „jetzt endlich die Salamitaktik zu beenden, für klare Verhältnisse“ zu sorgen und Ross und Reiter zu nennen. Denn: „Wir alle haben keine Lust, die Katze im Sack zu kaufen. Wir brauchen Fakten, über die wir am 21. Mai entscheiden können“, sagte Roths, der auch an diesem Abend noch einmal klar und deutlich Position bezog: „Wir wollen und dürfen das Markus-Pflüger-Heim nicht verteufeln. Man kann auch mit psychisch kranken Menschen einen guten Umgang pflegen“, sagte er. Bei allem Verständnis für die Wünsche des Krankenpflegevereins halte er es aber für völlig falsch, wertvollen Platz für die MPH-Verwaltung zu verschwenden. Wie die übrigen Mitglieder fände er es gut, auch anderen Investoren die Chance zu geben, ihre Vorstellungen von Hausens neuer Mitte publik zu machen. Aber solche Möglichkeiten gebe die Gemeinde mit dem Grundstücksverkauf im geplanten großen Stil komplett aus der Hand.

Darüber hinaus Helmut Lang gab zu bedenken: „Über die Verkehrssituation rund um das neue bebaute Areal wurde noch nicht ein einziges Mal diskutiert. Was machen die Anwohner? Was machen die Beschäftigten, die Bewohner des MPH?“ Auch darauf erwarte die CDU Antworten. Und zwar zügig. Gefordert sei der Bürgermeister. „Jeder Bürger in unserer Gemeinde hat das Recht zu wissen, über was er letzten Endes am 21. Mai entscheiden wird und was das Veto Für und Wider unter anderem auch für die nachfolgenden Generationen bedeutet.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading