Hausen im Wiesental Der „Riesenklotz“ wird gebaut

Markgräfler Tagblatt
Auf dieser Grünfläche wird der Neubau des viergeschossigen Flachdachgebäudes entstehen. Archivfoto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Hausener Gemeinderäte stimmen Antrag zu umstrittenem Bauprojekt zu

Der Bau eines Wohnblocks mit acht Wohneinheiten im rückwärtigen Teil des Grundstücks Bergwerkstraße 12 rückt näher: Mit fünf zu drei Stimmen billigte der Hausener Gemeinderat den Bauantrag nach einigen Diskussionen.

Hausen (jab). Das Abstimmungsergebnis spiegelt wider, wie umstritten das Vorhaben aufgrund seiner üppigen Dimensionen in dem ansonsten von kleineren Häusern geprägten Dorfbereich ist.

Auch von Anwohnerseite gab es – wie bereits beim letzten Mal, als das Thema in Gestalt einer Bauvoranfrage auf der Tagesordnung stand – wieder harsche Kritik. „Dieser Riesenklotz ist an der Stelle einfach zu groß“, zeigte sich eine Anwohnerin empört – „das ist für alle dort eine Zumutung.“

Neben dem ästhetischen Aspekt führen die Kritiker die problematische Erschließung von der Bergwerkstraße her ins Feld: Die Zufahrt zur Tiefgarage des im rückwärtigen Grundstücksteil liegenden Mehrfamilienhauses führt zwischen den bestehenden Häusern hindurch und ist an der schmalsten Stelle gerade 2,75 Metern breit. Da es keinerlei Platz gibt, auf dem ein- und ausfahrende Fahrzeuge einander ausweichen können, wird es auch auf der Bergwerkstraße zu kritischen Situationen kommen, so die unter anderem von Gemeinderat Klemm geäußerte Befürchtung. Das Landratsamt indes sieht diese Problematik offenbar nicht und hat seine Zustimmung erteilt.

Echte Anhänger hat das Projekt auch in der Gemeinderatsmehrheit nicht, die dem Bauantrag zustimmte; da es aber bauplanungsrechtlich zulässig sei, habe man keine Handhabe für eine Ablehnung: „Das ist sicher nicht ideal, aber uns sind die Hände gebunden“, erklärte beispielsweise Hermann Lederer (SPD). SPD-Gemeinderat Bernhard Greiner verwies darauf, dass der Gemeinderat über zwei Legislaturperioden hinweg versucht habe, für das betreffende Gebiet einen Bebauungsplan zu erstellen, der nun vielleicht auch als Handhabe gegen ein solches Projekt hätte dienen können.

Die Bemühungen der Gemeinde aber seien daran gescheitert, dass es keine Einigung mit den Grundstückseigentümern gegeben habe, weil diesen – bis jetzt zumindest – die mit einem solchen Bebauungsplan einhergehenden Einschränkungen nicht gelegen kamen. Dass man dem aktuellen Projekt nun zustimmen muss, sei jetzt das Ergebnis.

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