Die Hebelplakettenträgerin von 2011, Liliane Bertolini aus Colmar, nahm ihre Zuhörer sofort mit ihrem melodisch klingenden Tonfall in der für hiesige Ohren doch etwas fremden Variante des Alemannischen in ihren Bann. Sie bedauerte sehr den politisch erzwungenen Zusammenschluss von Elsass, Champagne-Ardenne und Lothringen zur Region Grand Est. Sogar im Wetterbericht heiße es jetzt Grand Est. Der einzige Vorteil ergebe sich für die Verwaltung dieses großen Gebietes, aber Paris habe das Elsass verraten.
Nach diesem Ausflug in die Politik zeigte Bertolini ihre große Liebe für die Kultur und Sprache des Elsass’. Mit einigen alten Volksliedern wie „Hans im Schnookeloch“ oder „Mamme, i will a Ding“ bewies sie ihre Musikalität. In ihrer Heimat gebe es die zwei Hauptsprachen Deutsch und Französisch sowie einen Dialekt, der jedoch nur mit dem Deutschen verwandt sei. Dadurch ergäben sich manche Unterschiede: Ein deutsch sprechender Elsässer sage zum Beispiel „Stör mi nit“, während der französisch gewohnte „dérange mi nit“ meint. Elsässer wie Bertolini seien ziemlich stolz auf ihr Land, sogar Albert Schweitzer habe in Lambarene immer Elsässisch gesprochen und das auch von den einheimischen Mitarbeitern gefordert.