Hausen im Wiesental Ein Konzert der besonderen Art

Markgräfler Tagblatt
Uli Führe begeisterte das Publikum mit Liedern, in denen er Texte von Johann Peter Hebel vertont. Foto: Gabriele Rasenberger Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Uli Führe stellte im Hebelhaus seine musikalische Neuinterpretation von Hebel-Gedichten vor

Am Sonntagabend fand ein Konzert der besonderen Art im Hebelhaus statt: Unter dem Motto „Der Mann im Mond“ gab es Neuvertonungen der Gedichte von Johann Peter Hebel zu hören.

Hausen (gar). Uli Führe war es, der diese Neuvertonungen vortrug. Führe selbst hat mehrere Auszeichnungen erhalten, die mit dem berühmten Dichter aus Hausen in Verbindung stehen: 1996 die Hebelplakette der Stadt Singen, 2010 den Hebeldank des Hebelbundes der Stadt Lörrach und 2016 die Johann-Peter-Hebel-Plakette der Gemeinde Hausen. Es erstaunt daher nicht, dass Führe sich dem Dichter nun auch in seinem künstlerischen Werk zuwandte. Ihm sei mit Blick auf Hebel wichtig, diesen nicht als Heimatdichter zu sehen, selbst wenn er die Gedichte in alemannischer Sprache geschrieben hat. „Goethe, Schiller, Hebel, Eichendorf sind alle in einer Liga“, so Führe.

Ricarda Beilharz, die Kulturbeauftragte der Gemeinde Hausen, sagte zum Auftakt des Konzertes: „Für mich ist es, als ob man alte Freunde mit neuen Gesichtern sieht.“

Einen ähnlichen Eindruck bekamen auch die Konzertbesucher. Führes Interpretation der Texte „Tabakraucher“, „Das Spinnlein“ oder „Der Zecher“ ließen Hebels Dichtung in einem modernen Gewand erscheinen. Führe spielte sowohl mit der Musik, als auch mit der Betonung. So hatte man bei „Das Spinnlein“ den Eindruck, durch die leise, gezupfte Gitarrenmusik das Weben des Netzes verfolgen zu können. Emotional war das Lied „Vergänglichkeit“. In dem Text setzte sich Hebel, der in der Zeit Napoleons den Krieg erfahren hatte, mit dem Ende auseinander. Während Führe seine Neuinterpretation darbot, herrschte absolute Stille im Saal. Alle Lieder versah er mit einer Erklärung und Informationen zu Hebel. So erklärte er beispielsweise, dass der Dichter verschiedene Formen des Alemannischen zusammenführte.

Auch die Frömmigkeit, die zu Hebels Zeit eine bedeutende Rolle spielte, klang in den Werken an. Nicht nur für die Gäste erwies sich Führes Konzert als herausragendes Erlebnis. „Es war für mich ein ganz besonderes Ereignis, im Hebelhaus zu singen, vor Leuten, die Hebel kennen“, so Führe. Und obwohl auch so mancher Hebel-Kenner Schwierigkeiten hatte, alle Feinheiten des alemannischen Vortrags zu verstehen, war es doch für das gesamte Publikum ein bereicherndes Konzert.

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