Eine zentrale Rolle in den Plänen zur großformatigen Umgestaltung der Hausener Ortsmitte könnte das institutionell dem Landkreis zugehörige Markus-Pflüger-Heim (MPH) spielen. Von Anja Bertsch Hausen. Neben Wohnplätzen für die betreuten Menschen soll womöglich auch die Hauptverwaltung der künftigen „Markus-Pflüger-Zentren“ und diejenige des landkreiseigenen „Eigenbetriebs Heime“ im Hebeldorf ihren Standort finden. Dafür will der Landkreis zum einen neu bauen, zum anderen könnten bestehende Gebäude und Räume umgenutzt, mitgenutzt oder ganz erworben werden. Im Zusammenführen der Pläne beider Akteure – Markus-Pflüger-Heim und Gemeinde Hausen – ergäben sich „erhebliche Synergieeffekte“, waren sich die Redner einig. Im Zuge der anstehenden Dezentralisierung ist das bislang zentral in Schopfheim angesiedelte Heim für Menschen mit seelischen- und mit Suchterkrankungen derzeit auf Standortsuche. Das Hebeldorf präsentiere sich den Verantwortlichen nachgerade als „ideal“ und als „echter Hauptgewinn“, betonten Landrätin Marion Dammann, Reinhard Heichel (Leiter Eigenbetriebes Heime Landkreis Lörrach) und Michael Schreiner (Leiter Markus-Pflüger-Heim) einhellig. Konkret angedacht ist der Neubau eines Pflegeheimes auf dem Areal der ehemaligen Autokabel: Hier sollen 45 Plätze für pflegebedürftige Bewohner des Markus-Pflüger-Heims sowie 15 Plätze für pflegebedürftige Senioren aus Hausen und Umgebung entstehen. Weiter könnten zwölf Tagespflege-Plätze eingerichtet werden. Die letzten beiden Punkte fügen sich ideal in die Zukunftspläne, die Verwaltung und Bürger selbst für das Areal entworfen haben: Ziel war und ist unter anderem die Schaffung seniorengerechten Wohnraums, auf dass die Menschen auch auf ihre alten Tage in ihrem Heimatdorf bleiben können. In der Einrichtung des Markus-Pflüger-Heims würden diese Pläne mit Blick auf Gebäude wie Infrastruktur den nötigen Rahmen finden. Alleine könnte die Gemeinde weder den Bau noch den Betrieb einer solchen Einrichtung stemmen, machte Bürgermeister Bühler deutlich und sprach mit Blick auf das finanzielle Engagement des MPH, auf die entstehenden Arbeitsplätze und auf das dem Markus-Pflüger-Heim zugehörige Versorgungsnetzwerk von einer „Win-Win-Situation“. Neue Pflege- und Betreuungskonzepte legten den Schwerpunkt auf Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erklärte Heimleiter Schreiner zum Hintergrund der anstehenden Dezentralisierung in seinem Haus. Statt eines zentralen, weitgehend isolierten Heimes geht die Entwicklung nun Richtung kleinerer Einheiten, die den Menschen möglichst große Eigenständigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewähren. Daher will das MPH neben dem eigentlichen Pflegeheim weitere Gebäude/Wohnungen im Hebeldorf anmieten oder erwerben und dort Wohngruppen einzurichten. „Wir wollen raus aus unserer Burg“, fasste Schreiner mit Blick auf das bisherige Domizil in Wiechs die Lage zusammen. Nicht zuletzt könnten die Bewohner des Markus-Pflüger-Heims mit ihrem Wesen wie mit ihrer Arbeit das Dorf auch noch auf ganz anderer Ebene bereichern, betonte Schreiner unter Verweis etwa auf die Übernahme des Kürnberger Dorfladens oder des Zeller Wildtiergeheges durch das Markus-Pflüger-Heim: „Gemeinsam können wir ein noch bunteres Hausen schaffen“, schloss Heimleiter Markus Schreiner.