Hausen im Wiesental „Finden Sie Ihre eigenen Antworten“

Markgräfler Tagblatt
K. Michael Rohmahn kam zu einer Lesung ins Hebelhaus. Foto: Gabriele Rasenberger Foto: Markgräfler Tagblatt

Lesung: K. Michael Rohmahn berichtete von Erfahrungen mit jungen Flüchtlingen

Hausen (ras). Aus seinem Buch „Leben mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“ las K. Michael Rohmahn beim Café „Z’ämme läbe“ im Hebelhaus. Rohmahn, der bei seiner täglichen Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu tun hat, beleuchtete dieses Thema in seinem Buch aus unterschiedlichen Perspektiven. Zur Lesung waren viele Interessierte gekommen, unter anderem, weil „sich das Stadtbild von Schopfheim in den letzten zwei bis drei Jahren geändert hat“, wie es eine Besucherin ausdrückte. Während der Lesung herrschte eine gespannte Stille. Mit einer sehr bildreichen und im positiven Sinne provozierenden Sprache berichtete Rohmahn in seinem Buch von seinen Befindlichkeiten bei der Arbeit mit den jungen Menschen. Der Autor bediente sich dabei einer teils heftigen Sprache, die aber auch zum Schmunzeln einlud. Und Rohmahn gab in seinem Buch den Tipp: „Glauben Sie mir kein einziges Wort. Finden Sie Ihre eigenen Antworten.“ Er lud zum Mitdenken ein und gab Einblicke in die Lebenswelten der jungen Flüchtlinge.

In der Jugendhilfeeinrichtung, in der Rohmahn arbeitet, sei es eher laut, was an der Mentalität und Kultur der Jugendlichen liege, die eines wissen: „Deutschland ist gut.“

Doch nicht nur davon berichtete Rohmahn, sondern er ließ in seine Lesung mit Sätzen wie „wegschauen geht nicht mehr“ oder „es gibt viele Dumpfbacken“ auch ein hohes Maß an politischem Denkens einfließen. Die Reaktionen der Besucher vielen unterschiedlich aus: Von „heftig“ über „das muss ich noch verdauen“ und „sehr interessant“ war vieles dabei. Von Besuchern, deren Eltern selbst Heimatvertriebene waren, oder von alten Menschen hörte man Reaktionen wie: „Wie soll es mir schon gehen? Ich war selbst Flüchtling.“

Einige nahm der Inhalt von Rohmahns Buch emotional dann aber doch etwas zu sehr mit, so dass sie die Lesung vorzeitig verlassen mussten. Alle anderen bekamen bis zum Schluss spannende Einblicke in ein aktuelles Thema.

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