Hausen im Wiesental Großer Umbau für die Kleinen

Markgräfler Tagblatt
So soll der Kindergarten in Hausen nach den Umbaumaßnahmen aussehen.Grafik: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Kindergartenerweiterung: Gemeinderat beschließt Pläne / Kostenobergrenze von 2,5 Millionen Euro

Bei zwei Gegenstimmen genehmigte der Hausener Gemeinderat am Dienstag mehrheitlich die von Architekt Harald Klemm vorgelegten Pläne für die Kindergartenerweiterung.

Hausen (jab). Dem Beschluss war eine ausgiebige Aussprache vorangegangen. Einhellig bekundeten die Gemeinderäte darin ihr „Bauchgrimmen“ angesichts der veranschlagten Kosten von 2,7 Millionen Euro. Auch die Befürworter knüpften ihre Zustimmung daher an die Bedingung, dass die Kosten auf 2,5 Millionen Euro gedeckelt werden. In einer ersten Schätzung war im Dezember noch von 1,8 Millionen Euro die Rede gewesen.

Zielvorgabe an die Planer war es, Räumlichkeiten für drei weitere Gruppen zu schaffen: Erstens soll der bestehende Kindergarten um eine Gruppe vergrößert werden, zweitens sollen die derzeit provisorisch in die ehemalige Hauptschule „ausgelagerten“ Kleinkinder ihren Platz im Kindergartengebäude bekommen und drittens soll die Krippe um eine zweite Gruppe mit zehn Plätzen erweitert werden.

Bei der Erweiterung sei es allerdings nicht allein mit drei zusätzlichen Gruppenräumen getan. Vielmehr müssten auch Anforderungen wie Bewegungs-, Intensiv- und Schlafräume mitgedacht werden, wurde in dem Ausführungen von Harald Klemm (als planender Architekt bei der Abstimmung befangen) deutlich.

Die zusätzliche Kindergartengruppe soll in einem Anbau in Richtung des Autokabel-Areals unterkommen. Für die Kleinkinder soll auf der gegenüberliegenden Seite ein zweigeschossiger Anbau mit Gruppen- und Schlafräumen entstehen, der vom Zweierweg her über einen eigenen Eingang erreichbar ist. Im neuen Anbau sind außerdem ein gemeinsamer Essbereich für Kindergarten und Krippe sowie ein Sozial- und Besprechungsraum geplant.

Der jenseits des Foyers bereits bestehende Gruppenraum wird um eine Etage aufgestockt. Dort soll ein Bewegungsraum unterkommen. Der rote „Leuchtturm“ bleibt als Wahrzeichen des Kindergartens erhalten, verliert aber angesichts der zweigeschossigen Bauweise der Anbauten in gewisser Weise seine „überragende“ Leuchtturmfunktion.

Im Unterschied zum bestehenden Gebäude wird der Anbau unterkellert, um die im Kindergarten bislang fehlenden Lagerräume zu schaffen. Zusätzlich zu den neuen Gebäudeteilen soll auch im Inneren des bestehenden Kindergartens einiges umgebaut und saniert werden, um die Räume besser aufzuteilen, erklärte Klemm.

Die Pläne seien im Kindergartenausschuss von Eltern, Erziehern, Verwaltung und Gemeinderäten sowie im Bauausschuss intensiv diskutiert worden, sagte Bürgermeister Martin Bühler.

Zur Debatte standen insgesamt sechs Varianten, die von einer eingeschossigen Erweiterung über den Umbau der „Baldersau 5“ zur Krippe bis zum kompletten Abriss und Neubau des Kindergartens (geschätzt 4,4 Millionen Euro) reichten. „Wir haben uns unglaublich viele Gedanken gemacht“, erklärte Bühler. Am Ende seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass die nun beschlossene Variante „die mit Abstand beste Lösung bringt“, da sie die Interessen möglichst gut berücksichtige und dennoch finanzierbar bleibe.

Eben hier meldeten die Gemeinderäte beider Fraktionen allerdings ihre Bedenken an: Das ganze sehe schön aus, übersteige aber schlicht die Finanzkraft der Gemeinde, kritisierte SPD-Gemeinderat Wilhelm Libor. Zumal wesentliche Kosten bislang ausgeklammert blieben: So muss für die Umbauphase der komplette Kindergartenbetrieb ausgelagert werden, wie (erst) in der Diskussion deutlich wurde. Angaben dazu, wie das in der Praxis funktionieren soll und was das kostet, fehlten bislang völlig.

„Brauchen wir das wirklich?“, stelle Friedrich Jäkel die Pläne grundsätzlich in Frage. So sei längst noch nicht klar, ob es überhaupt zum Rathaus- und infolge dessen zum Grundschulumzug komme. Falls nicht, gäbe es doch in der ehemaligen Hauptschule Platz für die zusätzlichen Kindergartengruppen. Hier erhob Bürgermeister Bühler Einspruch: Diese Variante sei weder vom pädagogischen Konzept noch vom finanziellen Aufwand her sinnvoll, schließlich wären auch im Schulgebäude große Umbauten nötig, um es kindergartentauglich zu machen. Hermann Lederer stimmte den Plänen „fast vorbehaltlos“ zu, plädiert aber dafür, einen Kostendeckel von 2,5 Millionen Euro einzuziehen: An einigen Stellen sei eher großzügig geplant worden, so dass es womöglich Reserven für Einsparungen gebe. Der Vorschlag der Kostendeckelung griffen auch Fraktionskollege Bernhard Greiner und FW-Rat Michael Gürtler in ihren Beiträgen auf und gaben ihre Zustimmung unter dieser Bedingung.

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