Die ganze Welt auf Ansichtskarten war am vergangenen Sonntag in der Festhalle zu sehen. Organisiert hatte die Ausstellung, die zu den größten ihrer Art im Dreiländereck zählt, der Briefmarkenring Hausen und Umgebung. Von Ralph Lacher Hausen. An zahlreichen Stellwänden präsentierte der Briefmarkenring Hausen und Umgebung rund 2000 Exponate aus den Jahren zwischen 1885 und 1955, die von den interessierten Besuchern bewundert wurden. Lithografien waren zu sehen, aber auch Karten zu Festen und Feiertagen. Unterteilt hatten die Ausstellungsmacher ihre Ansichtskarten in 21 Themenbereiche, wie dem Kaiserreich, zu den beiden Weltkriegen oder zu „Grüßen aus aller Welt“. Humorkarten rundeten die Ausstellung ab. Der Schwerpunkt der Exponate lag im Themenbereich Heimat, etwa mit Motiven aus Schopfheim und den Ortsteilen, aus dem Schwarzwald, dem Hotzenwald, dem Wiesental und dem Markgräflerland. Aber auch Kartenmotive mit Trachten, Industrie und Gewerbe, Handwerk und Gastronomie waren zu sehen. Postkarten seien einst die Möglichkeit gewesen, Nachrichten schnell zu übermitteln, erfuhren die Besucher von den Philatelisten. Diese machten mit der Postkartenausstellung auch deutlich, dass sie den Fokus nicht nur auf Briefmarken legen, sondern eben auch auf den Teil, der mit Marken versehen, beim Empfänger ankam. Gefördert wird mit dem Ansichtskartensammeln ähnlich wie beim Briefmarkensammeln aber auch die Allgemeinbildung und das Geschichtsbewusstsein. Hierzu hatten sich die Hausener Aussteller viel Mühe gegeben, indem sie neben den Ansichtskarten erläuternde Texte anbrachten. Zu erfahren war etwa, dass 1875 mit der Produktion von Ansichtskarten begonnen wurde und diese gegen Ende des 19. Jahrhunderts und mit dem Aufkommen des Tourismus ihre erste Blüte hatten. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts und mit der zunehmenden Verbreitung des Telefons setzte langsam der Niedergang dieses Kommunikationsmittel ein. Neben der Ansichtskartenausstellung gab es einen Bücherflohmarkt und Stände, an denen die Hausener Philatelisten sowie Händler aus der Region Briefmarken, Münzen und Postkarten verkauften oder tauschten. Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Die Veranstalter freuten sich über die vielen Besucher und wiesen darauf hin, dass der Briefmarkenring Hausen und Umgebung aktuell rund 50 Mitglieder zählt. Das nächste Treffen, zu dem auch Neueinsteiger willkommen sind, ist der Tauschabend am Samstag, 8. Oktober, ab 19 Uhr im Feuerwehrsaal in Hausen.