Hausen (kb). Die Vorsitzende des Mitarbeiterinnenteams des Altennachmittags, Helga Kundlacz, freute sich, zum letzten Seniorentreffen im Jahr 2016 im evangelischen Gemeindehaus einen vollbesetzten Saal vorzufinden und einige schöne Stunden mit Spaß und Unterhaltung wünschen zu können. Auch Gemeindepfarrerin Martina Weber-Ernst konnte sich selbst überzeugen, dass mit Oberlehrer i. R. Siegfried Schmieg als Alleinunterhalter und Meister seines Faches gekonnt einiges zum Besten gab. Zuerst präsentierte der Hobbyfotograf mit Bildern zu allen Jahreszeiten bei Streifzügen durchs Hebeldorf die Schönheiten des Ortes. Dann aber entführte er die Hausener Senioren nach „Neustadt“, besser bekannt als „Neapolis“, in die Hauptstadt der Region Kampanien, dem Zentrum Süditaliens. Die drittgrößte Stadt Italiens beherbergt rund eine Million Einwohner, mit Umgebung sogar über fünf Millionen. Wahrzeichen ist der Vesuv, der die 30 Kilometer lange Meeresbucht, den Golf von Neapel, dominant überragt, etwa 17 000 Jahre alt ist und unter Wissenschaftlern als einer der gefährlichsten Vulkane gilt. Kritisch beleuchtete der reisefreudige Siegfried Schmieg die Diskrepanz der als Unesco-Weltkulturerbe geltenden Altstadt, wo im westlichen Zentrum der Reichtum konzentriert sei, die inneren Bezirke aber unter Überbevölkerung leiden und ökonomisch rückständige Gebiete seien. Aussagekräftige Bilder belegten den Kontrast, zeigten aber auch zahlreiche historische Bauten und Kulturdenkmäler wie beispielsweise die Burgen Castell’dell Ovo und Castell Sant’Elmo. Hinweise zur Camorra (Mafia), zu dem Handel mit gefälschten Produkten und den Müllproblemen fehlten in den Schilderungen des Referenten ebenso wenig wie die Gefahr durch Taschendiebe, die sogar den ADAC bewogen, Neapel als eine Stadt „voller Spitzbuben“ zu bezeichnen. Ein Besuch galt auch den unterirdischen Hohlräumen, die im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker dienten und viele Menschenleben retteten. Herculaneum, das im Jahr 79 unter Lava und Asche versank, war einen Abstecher wert mit seinen zahlreichen Kunstschätzen und wertvollen Ausgrabungen. Höhepunkt der Bilderreise stellte die aus Kalkstein bestehende Felseninsel Capri dar, reich an Karstformen, die nicht nur die Sehenswürdigkeit der „Blauen Grotte“ zu bieten hat. Vom Hafen Marina aus ging es zum Hauptort Anacapri mit der sehenswerten Villa San Michele, dem Haus des Arztes und Schriftstellers Axel Munthe, und zur Kirche gleichen Namens. Einfach herrlich war die Natur auf Capri mit den Terrassenkulturen für die Weinreben, die Oliven- und Obstbäume, den Ausblicken zum Monte Solaro und aufs tiefblaue Meer. Auch den Abschluss des Nachmittags nahm Siegfried Schmieg wortwörtlich in seine Hände, als er sich ans Klavier setzte, spielte und zum Mitsingen alt vertrauter Volkslieder aufforderte. Ein besonderes Lob und Dank gebührt zum Jahresende dem rührigen Mitarbeiterteam, das wieder einmal umsichtig für das leibliche Wohl sorgte.