Hausen im Wiesental Hilfsbereitsschaft bleibt in Erinnerung

Markgräfler Tagblatt
Die Hausener Pfarrerin Martina Weber-Ernst traf in Berlin nur wenige Minuten nach dem Unfall an der U-Bahn Station Bernauer Straße am Ort des Geschehens ein. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Kirchentag: In Berlin wurde Martina Weber-Ernst Zeugin des Unfalls in der U-Bahn Station Bernauer Straße

Nur wenige Minuten nachdem am vergangenen Freitag ein Auto die Treppe zur Berliner U-Bahn Station Bernauer Straße hinab gefahren war, traf die Hausener Pfarrerin Martina Weber-Ernst am Ort des Geschehens ein.

Hausen/Berlin (ilz). „Wir waren auf dem Rückweg von einem Feierabendmahl“, berichtet Weber-Ernst, die in Berlin den evangelischen Kirchentag besuchte. Gemeinsam mit vielen anderen Teilnehmern wollte die Pfarrerin im Anschluss an die Veranstaltung an der Haltestelle Bernauer Straße in die U-Bahn einsteigen.

Schon aus einiger Entfernung sei ihr ein blutüberströmter Mann entgegen gekommen, berichtet Weber-Ernst. Auch die Polizei sei mit einem Streifenwagen bereits vor Ort gewesen. „Ich dachte, dass es sich um eine Schlägerei handelt“, beschreibt Weber-Ernst ihren ersten Eindruck. Als sie an der U-Bahn Station eintraf, sei es zunächst schwierig gewesen, die Situation einzuschätzen. Man habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst, was genau vorgefallen war und ob es sich möglicherweise um einen Anschlag handelte.

Anschließend sei alles sehr schnell gegangen. Die Rettungskräfte seien nach kurzer Zeit ebenso vor Ort gewesen, wie drei Busse voller schwerbewaffneter Polizisten.

„Natürlich überlegt man, was passiert wäre, wenn man einige Minuten früher eingetroffen wäre“, sagt Martina Weber-Ernst. Allerdings hat der Vorfall bei ihr weniger ein Gefühl der Beklemmung zurückgelassen, als vielmehr Dankbarkeit. „Es war ein ganzer Pulk, der sich vom Feierabendmahl zur U-Bahn Station bewegte. Wären wir früher dort gewesen, hätten viel mehr Personen verletzt werden können“, so Weber-Ernst. Vor allem aber sind ihr die Solidarität und die Hilfsbereitschaft der Berliner in Erinnerung geblieben. Auch als es darum ging, die Weiterfahrt der vielen Menschen zu organisieren, die an der U-Bahn Station festsaßen, da der öffentliche Personennahverkehr durch den Unfall beeinträchtigt war. „Man konnte die Menschlichkeit spüren, die in diesem Moment aufgeblitzt ist“, berichtet die Pfarrerin.

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