Hausen im Wiesental Kreuzfahrt in die Bulldogwerkstatt

Markgräfler Tagblatt
Für viel Trubel auf der „Queen Mary“ sorgten die Schellewercher – und boten dem Publikum beste Unterhaltung. Fotos: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Zunftabend: Mit humoristischen Einlagen und Musik führten die Hausener Narren durch den Abend

Auch im Jubiläumsjahr galt am Zunftabend: „Ähnlichkeit mit lebenden Personen sind absolut gewollt“, worauf Ozume Mario Brugger launig hinwies. Anzufügen bleibt, dass diese Personen sich ebenso amüsierten wie der Rest im voll besetzten Saal.

Hausen (ib). Trotz Zusatztermine war eine närrische Revue geboten, bei der die „Huuse ho“-Gesellschaft keine Mühe scheute. Vollen Einsatz zeigten Hexen, Irrlichter, Schellewercher um den Zunftrat und Organisator Roland Schlageter. Mit aufwendiger Requisite rückten die Schellewercher-Oldies und Gründungsmitglieder Dieter Weniger und Roland Auer an, um in die Anfänge der 55-jährigen Zunft zu führen. Vieles war 1962 unvorstellbar. Etwa dass es zum großen Narrentreffen komme oder Hausfrauen an Mikrowellen stehen. Früher brauchte es keine Dorfmitte, das Dorf war die Mitte. Heute rechne der Burgi dazu vor, eins und eins sei drei, laut der BI sei eins und eins indes zwei.

Einen prunkvollen Auftritt lieferten die Schellewercher mit ihrer Kreuzfahrt samt echtem Möwengeschrei ab. Rund ging`s auf der „Queen Mary“ unter Passagieren und Personal, wörtlich zu nehmen der Ruf „Mann über Bord“. „Wo sind die Frauen?“, brüllte der Maat in Richtung Chef, der zur Suche der Sextanten angewiesen hatte. Schräge Typen begrüßte der Käpt`n, darunter solche, die über Reise-Manieren lästerten (4 Sterne-Hotels genügen der Feuerwehr nicht). Nebeneffekt: zu Ruhm kam das Narrenschiff als Stammkulisse, erstmals diente das Steuerrad seiner Funktion.

Dienst zu tun, nämlich Bulldogs zu reparieren, davon konnte keine Rede sein in der Werkstatt von Olli und Thommy (Irrlichter). Sie köpften Bierflaschen und hatten zu allem eine Meinung (Parkplatzsuche, Dublin-Reise). Wer nach Köln fahre, drucke T-Shirts, leider mit falschem Kölle-Ruf. Ein Extra-Lacher ging an die Spaziergängerin, die im Wald Angst vor der Wildsau habe, deshalb im Dorf bleibe („da gibt’s nur Rindviecher“).

Gelächter ernteten auch die Schnitzelbänkler, die viele Namen und deren Missgeschicke aufzählten. Gekrönt wie immer mit meisterlicher Karikatur. Ebenso feste Programmpunkte sind „Dorfmitte“ oder „Herrenhaus“, Brugger dazu: „Manch Verantwortlicher war noch im Narresome, als es damit los ging.“ Die Hexen schlachteten als „mordsbeschäftigte Gmei Arbeiter“ die Dorfmitte weidlich aus, sangen Hitverdächtiges („bi e Husmer un stolz dodruff“).

Was beim „Böllerschieße“ so passieren kann, zeigten „Mario&Co“, die gar mit Kanone anrollten. Viel Applaus ging an die Akteure um den Bauhofchef, die Schreckliches bilanzierten: Die Schweizer fahren nach Zell durch und die Hebelmusik spiele mittags nicht ohne den 6 Uhr-Knall. Die ortsfremde Kulturtante baff: „Wie, Schweizer kommen auch?“

Im längsten Part involviert waren die Zeller. Hürus Dieter kam mit Gefolge, Geschenken und vergab Orden. Ozume Brugger forderte Präsi Peter Mauthe zum Schlagabtausch. Es ging um ein Stuhlbein. Besser um entdeckte Hobelspäne. Stammen sie aus dem Adler? Nein. Laut Gutachten sei der Stuhl 20 Jahre nicht verrückt worden. Somit komme nur eine Amtsstube in Betracht. Die des Burgis? Oder der Polizei, von einem bekannten Zeller besetzt (Mauthe)? Der Genötigte wies im Gegenzug auf 2655 Euro als gemeinsame Geburtstagszeche hin. Abzüglich hunderter Rabatte blieb es bei 18 Euro, zahlbar als Bierkasten. An die Raitbacher Buurefasnacht ging Bier mit manipuliertem Verfallsdatum, ein Geschenk vom Vorjahr, aber schließlich wurde die FGZ nicht zum Umzug geladen.

Musikalisch begeisterten die treuen Hebelmusiker mit schwungvollen Tönen, der eifrige Narresome mit knackigem Tanz und die „Hebeldorf Harmonists“. Letztere sorgten nach Mitternacht für Stimmungsanstieg. Humor und Geist steckten in der Jubiläums-Hymne, in „Huuse het Kultur“, in der „Joli-Hommage“ und im „Burgi-Song“. Gewürzt wurde die Gesamtvorstellung vom neuen-alten Moderationsduo Martina und Claudia.

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