Hausen im Wiesental „Man darf alemannisch schwätzen“

Markgräfler Tagblatt
Rektorin Barbara Sallinger, Projektleiterin Heike Kramer, Bürgermeister Martin Bühler und Rektorin Claudia Brenzinger (von links) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. Im Hintergrund die Schüler der Grundschule Hausen, die einen Trickfilm gedreht haben.. Foto: Saskia Scherer Foto: Markgräfler Tagblatt

Kooperationsverträge zwischen Schulen und dem Hebelhaus Hausen als Lernort unterzeichnet

Hausen (sc). Seit März 2013 läuft das pädagogische Projekt „Lernort Hebelhaus“ in Hausen unter der Leitung von Museumspädagogin Heike Kramer. Am Montagnachmittag kam es mit der Unterzeichnung von Kooperationsverträgen mit zwei Schulen zu einem Abschluss.

Bürgermeister Martin Bühler freute sich über die „große Runde“, die zur Vertragsunterzeichnung in den „Lernort Literaturmuseum“ gekommen war. „Wir wollten Modellcharakter haben“, beschrieb Bühler das Projekt, „und etwas Langfristiges auf die Beine stellen.“ Der Dank gelte auch der Sparkasse, die mitfinanziert.

„Wir haben viel zusammen entwickelt“, erklärte Heike Kramer. In enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen Hochschule Freiburg und fünf Modellschulen aus der unmittelbaren Nachbarschaft wurden Medien für die Literaturvermittlung im Hebelhaus geschaffen – die Media-Guides. In den kleinen elektronischen Geräten sind drei Führungen gespeichert, mit denen die Schüler das Hebelhaus interaktiv erkunden können. „Je nach Alter und Niveau“, so Kramer. In der Praxis wurden diese von Schülern benutzt, beispielsweise von Sechstklässlern der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim, und anschließend wurde das Gehörte nachbereitet und die Media-Guides anhand der Erfahrungen optimiert.

Auch die Viertklässler der Grundschule Hausen haben Johann Peter Hebel und sein Haus entdeckt. Anschließend drehten sie einen Trickfilm, der beim Hebelfest gezeigt wurde. Aus über 2000 Einzelbildern entstand ein rund dreiminütiger Trickfilm.

Am Montag war dann laut Kramer „der Auftakt für die Kooperationsoffensive". Barbara Sallinger, Rektorin der Grundschule Hausen, und Claudia Brenzinger, Rektorin der Friedrich-Ebert-Schule, unterzeichneten gemeinsam mit Bürgermeister Martin Bühler und Museumspädagogin Heike Kramer einen Vertrag. „Es sind noch weitere Kooperationen geplant“, so Kramer. Man wolle sich werbetechnisch auch noch an andere Schulen wenden. Die Modellschulen, zu denen auch Hausen und Schopfheim gehören, hätten allerdings Sonderstatus. Sie bezahlen keinen Eintritt. Der Vertrag läuft von nun an fünf Jahre.

„Der Kooperationsvertrag gibt uns Planungssicherheit“, so Sallinger. „Man kann den Stoff dann in den Lehrplan mit aufnehmen.“ Das Thema Hebel sei in Hausen sowieso selbstverständlich, lobte sie die „tolle Sache“ und „super Erfahrung“. Claudia Brenzinger ergänzte: „Wir freuen uns über den Kontakt zu Hausen und dieser literarisch tollen Einrichtung.“

Durch den Kooperationsvertrag sei gesichert, dass Schüler zwei Besuche im Hebelhaus machen. Darauf könne man aufbauen, so Kramer. „Heute wird so schlecht mit Sprache umgegangen, da ist so ein Projekt dringend notwendig“, fand der Bürgermeister. So sei die Grundlage geklärt, das Interesse an Sprache sei da. „Ich bin begeistert, dass wir als Modell dienen. Und man darf alemannisch schwätzen“, freute er sich.

Für Heike Kramer ist das Projekt bald beendet. Als Kontaktperson dient dann Ute Bokelmann. Sie strebt auch weitere Kooperationen mit Schulen an. Peter Held, Lehrer an der Friedrich-Ebert-Schule, kümmert sich in Zukunft um die Wartung und den Inhalt der Media-Guides.

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