Sollte Hausen eine Flüchtlingsunterkunft bauen müssen, kommt dafür einzig ein gemeindeeigenes Grundstück im Flieschweg in Frage, in Verlängerung der dortigen Bebauung in Richtung Kleingartenanlage gelegen. Von Anja Bertsch Hausen. Das ist das Ergebnis einer Prüfung durch Landratsamt und Gemeinde, das Bürgermeister Martin Bühler in der Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt gab. Das dortige Grundstück ist das einzige „geeignete, verfügbare und genehmigungsfähige Grundstück - andere Grundstücke haben wir leider nicht“, sagte Bürgermeister Bühler. Angesichts des stark gebremsten Zustroms seien der Gemeinde derzeit nicht die 50 Menschen zur Erstunterbringung zugewiesen, von denen in Hoch-Zeiten die Rede war. Möglich sei aber, dass die Gemeinde für Anschlussunterbringung Raum schaffen muss. Abriss und Neubau An zentraler Stelle im Dorf wird demnächst abgerissen und neugebaut: Auf einem Grundstück an der T-Kreuzung von Bergwerk- und Mitteldorfstraße wird eine Wohnanlage mit zwei dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern und Tiefgarage errichtet. Damit die neuen Gebäude überhaupt Platz haben, muss ein Teil der bestehenden Bebauung abgerissen werden. Der Gemeinderat billigte den Bauantrag mehrheitlich, gegen die Stimmen von Harald Klemm und Wilhelm Libor. „Aus städtebaulicher Sicht ist das Projekt an diesem Ort schlicht zu groß“, hatte Klemm in der Diskussion erklärt. Das Bauvorhaben war im Rahmen einer Voranfrage im April bereits Thema im Gemeinderat gewesen. Damals hatte es einige Vorbehalte gegeben, denen der Antragsteller nun Rechnung getragen habe, wie Bürgermeister Bühler erläuterte: Beide Gebäude werden um je einen Meter nach Osten verschoben, und bei dem einen Haus wird die Dachneigung verringert. Beides soll dazu dienen, dass die Neubauten einen größeren Abstand zu den vorhandenen Nachbargebäuden bekommen, und dass diese weniger verschattet werden. Zudem wird die Zufahrt zur Tiefgarage verlegt, um die Verkehrssicherheit im Kreuzungsbereich Bergwerk-/Mitteldorfstraße zu verbessern. Eines der beiden neuen Gebäude wird recht unmittelbar an die Straße gebaut. Damit dennoch Platz für einen möglichen Ausbau des Gehweges an der Bergwerkstraße bleibt, soll der Bauträger gebeten werden, das Treppenhaus ein wenig zurückzusetzen. Der Waldweg „Kölsbergweg“ wird für 37 000 Euro ausgebaut. Einstimmig vergab der Gemeinderat den entsprechenden Auftrag an die Forstbetriebsgemeinschaft Oberes Wiesental mit Sitz in Todtnau. Waldweg wird ausgebaut Die Maßnahme wird vom Regierungspräsidium Tübingen mit 70 Prozent bezuschusst. Nachdem die entsprechenden Anträge in den vergangenen zwei Jahren abgelehnt worden waren, war Förster Hendrik Wünsch nun im dritten Anlauf erfolgreich, zeigte sich Bürgermeister Bühler erfreut. Wiewohl lange schon auf der Agenda und im letzten Haushalt auch veranschlagt, ist die Maßnahme im aktuellen Haushaltsplan nicht vorgesehen: Der Übertrag sei bei der Umstellung des Haushaltssystems von Kameralistik auf Doppik versäumt worden, erklärte Bürgermeister Martin Bühler. Die Deckungslücke von 16 000 Euro könne jedoch durch Mehreinnahmen im Forsthaushalt von 9000 Euro teilweise gedeckt werden; weitere 7000 sollen über die Verringerung von Ausgaben oder durch Mehrerlöse beim Holzverkauf zusammen kommen. Sollte das nicht reichen, könne man zusätzlich Holz schlagen und verkaufen, erklärte Bühler.