Hausen im Wiesental Praktische Tipps und literarische Anekdoten

Markgräfler Tagblatt
Nicht ganz so ernst ging es auf dem Geschicklichkeits-Parcours beim Hausener Rathaus zu. Foto: Jutta Wenz Foto: Markgräfler Tagblatt

200 Jahre Fahrrad: Hebelstiftung Hausen lädt zur Veranstaltung „Rad und Kultur“ ein

200 Jahre Fahrrad-Geschichte nahm die Hausener Hebelstiftung am Freitag zum Anlass, dem Fortbewegungsmittel Fahrrad eine eigene Veranstaltung unter dem Motto „Rad und Kultur“ zu widmen. Dies in Kooperation mit dem Dreiländermuseum Lörrach und dessen aktueller Sonderausstellung zum Thema.

Hausen (jw). Hier und heute hätte der Erfinder der damaligen Laufmaschine (Draisine), der badische Freiherr Karl Friedrich von Drais, nicht schlecht gestaunt, was aufgrund der technischen Weiterentwicklung seiner Konstruktion alles möglich geworden ist.

Auf dem Parkplatz beim Rathaus konnten die Teilnehmer auf einem Geschicklichkeits-Parcours ihre Fahrkünste testen und Infos und Tipps zur Fahrsicherheit erhalten. Der Spassfaktor spielte natürlich auch eine Rolle dabei. Neben den erwachsenen Teilnehmern fand es auch ein 14-jähriger Jugendlicher spannend, die Hindernisse auszuprobieren.

Rolf Süpfle vom Mountainbike-Team „outwärts” stand den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite: „Viele wissen nichts übers Verhalten im Wald oder Gelände oder trauen sich ganz einfach nicht.“ Dabei sind manchmal nur einfache Tricks zu beachten, um folgenreiche Stürze zu vermeiden. Vor einer Abfahrt heißt das, Sattel tiefer stellen und Körper tiefer halten, demonstrierte Süpfle den Teilnehmern. Auch die Fahrer von E-Bikes seien oft überfordert und sich nicht bewusst, was auf sie zukommt, bevor es ins Gelände geht.

Nach diesem ersten praktischen Teil wurde die Veranstaltung im Hebelhaus fortgesetzt mit literarischen Texten rund ums Fahrrad. Für die Lesung konnte Wernfried Hübschmann gewonnen werden. Dieser hatte Gedichte und Geschichten unter anderem aus dem Buch „Ich fahr’ so gerne Rad“ ausgewählt. Die FAZ hatte im Juni diesen Jahres einen Augenzeugenbericht über eine Probefahrt vom 12.6.1817 von Mannheim nach Schwetzingen veröffentlicht, für die der Erfinder der Draisine nur eine Stunde bei einer Geschwindigkeit von 14 Stundenkilometern brauchte.

Frauen wurden erst viel später auf Rädern geduldet. Dazu Sarah Bernhardt (1896): „Ich glaube , daß die Benutzung von Fahrrädern dabei ist, unsere Sitten tiefgreifender zu verändern, als man sich allgemein noch im Zweifel ist. All diese jungen Frauen, all die jungen Mädchen, die losfahren und den Raum erobern, hängen einen Großteil des häuslichen Lebens, des Familienlebens an den Nagel.“

1817, im Jahr der Erfindung des Fahrrads, herrschte eine Hungersnot. Der Hafer wurde knapp und Pferde mussten notgeschlachtet werden. Man benötigte ein Fortbewegungsmittel, das der Mensch mit eigener Muskelkraft bewegen konnte. Ob es das Drängen des damaligen badischen Großherzogs an den Erfinder war, das zur Erfindung der Draisine führte, lässt sich letztlich aber nicht beweisen.

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