Hausen im Wiesental Regionales Gedächtnis in Buchform

Markgräfler Tagblatt
Präsentierten das neue Jahrbuch und den Sonderdruck zum Markgräfler Bauernaufstand: (von links): Erhard Richter, Elmar Vogt, Heidi Knoblich, Andreas Müller und Klaus Schubring.                                                                                                                                                                                                                                                                           Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Geschichtsverein Markgräflerland stellt Jahrespublikation mit den Schwerpunkten Hausen und Zell vor

Hausen (hf). In einer Feierstunde - musikalisch umrahmt vom Klarinetten-Duo Stefan Gorenflo und Vanessa Greiner - stellte der Geschichtsverein Markgräflerland am Freitag die diesjährigen Publikationen vor.

Neben der neuen Ausgabe des Jahrbuches „Das Markgräflerland“ mit den Schwerpunkten Hausen und Zell legt der Verein in diesem Jahr zusätzlich eine Sonderpublikation mit einer szenischen Darstellung über den Markgräfler Bauernaufstand von 1524 / 25 von Erhard Richter vor.

In seiner Begrüßung nannte Hausens Bürgermeister Martin Bühler die Publikationen des Geschichtsvereins „ein regionales Gedächtnis in Buchform“, für das man dankbar sein müsse. Martin Bühler konnte weiter bekannt geben, dass die Gemeinde Hausen und die Stadt Zell gemeinsam Gastgeber für die Herbsttagung des Geschichtsverein sein werden.

Erhard Richter, Ehrenvorsitzender des Geschichtsvereins, begrüßte die Ehrengäste sowie die anwesenden Autoren der Beiträge in der neuen Ausgabe des „Markgräflerlandes“ und stattete den vielen Helfern bei der Fertigstellung der Publikation sowie der Organisation des Präsentationsabends seinen Dank ab.

Besonders erwähnte er dabei die zweite Vorsitzende Renate Reimann, Elmar Vogt und seine Frau Erika Richter. Ursprünglich sei an eine Schwerpunktausgabe über Hausen im Wiesental gedacht gewesen, berichtete Erhard Richter.

Im Verlauf der Vorgespräche sei er auch mit Andreas Müller, Vorsitzender des Textilmuseums Zell, ins Gespräch gekommen. Über diese habe wiederum der Kontakt zu Uli Merkle, Heidi Knoblich und Stephan Maurer hergestellt werden können.

„So ist jetzt ein gewichtiger band von über 200 Seiten entstanden, in dem der Gemeinde Hausen 56 Seiten und der Stadt Zell 60 Seiten gewidmet sind“, berichtete Erhard Richter.

In einem weiteren Beitrag stellte Renate Reimann, zweite Vorsitzende des Geschichtsvereins, die beiden Bände im Detail vor. Das ursprüngliche Theaterstück schrieb Erhard Richter 1968 für die Eröffnung der Burgfestspiele Rötteln“. Die jetzt in einem Sonderband vorgelegte, deutlich erweiterte Fassung, beschreibt Erhard Richter als „Szenische Darstellung“, die sich aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Materie eher als Lese-, denn als Theaterstück verstanden wissen will.

Der Autor hält sich in der Darstellung an die historischen Fakten, stellt aber die Bauern und ihre Anführer mehr in den Vordergrund, als es im Theaterstück der Fall, in dem Markgraf Ernst die Hauptperson war.

Der neue Band des Markgräflerlandes vereinigt in sich eine Vielzahl spannender Berichte aus der Geschichte der Region. Im Schwerpunktbereich „Hausen“ stellt Elmar Vogt die Feldpostausgaben von Hebels Schatzkästlein vor, Klaus Schubring berichtet über Großbrand und Wiederaufbau des Eisenwerks und erinnert an ein Schiedsurteil über einen Totschlag an der Wiese, der zu juristischen Streitereien zwischen Hausen und Zell führte.

Andreas Müller beschreibt die Industrialisierung des Landkreises Lörrach im 19. Jahrhundert.

Uli Merkle hat einen Beitrag über die Herren von Schönau und ihren Einfluss auf die Geschichte von Zell beigesteuert. Damit kann Heidi Knoblich einen direkten Bogen zur Amtmannfamilie Weber in Zell schlagen.

Von großem Interesse für Interessierte aus dem Wiesental dürfte auch Klaus Schubrings Untersuchung über „Die endgültige Erschließung des Kleinen Wiesentals“ sein, in der der Historiker auf die Herren von Waldeck, die Lage ihrer Burgen im Kleinen Wiesental und die Herren von Rötteln und Rotenberg mit ihren Beziehungen zum Kleinen Wiesental eingeht.

Weiter versammelt der Band Untersuchungen zur Besitzentwicklung im Schönauer Tal (Stephan Maurer), zu Grabdenkmälern in der Röttler Kirche (Adila Islamovic), neuen Ortssippenbüchern, Tucholsky und Basel sowie vieles andere mehr.

Die Publikationen des Geschichtsvereins Markgräflerland – auch früher erschienene – können bezogen werden über: Horst Oettle, Rheinfelder Straße 6, 79650 Schopfheim. Die Mitglieder des Geschichtsvereins erhalten die beiden Bände kostenlos. Nicht-Mitglieder können sie für 19 Euro (Das Markgräflerland 1 / 2015) und für sechs Euro (Markgräfler Bauernaufstand – Das Markgräflerland 2 / 2015) über den Geschichtsverein beziehen.

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